Mülheim. . Der Mülheimer Wohlfahrtsverband investiert 2,7 Millionen Euro in sein neues Hilfeleistungszentrum.Dort arbeiten Haupt- und Ehrenamtliche zusammen. Die vielen verschiedenen Aufgaben werden dann unter einem Dach gebündelt.

Rettungsdienst, Katastrophenschutz, Kleiderkammer oder der Hausservice – bald ist alles unter einem Dach. Der Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) beginnt ab Dezember mit dem Bau seines neuen Hilfeleistungszentrums an der Aktienstraße. Auf dem Gelände der ehemaligen Feuerwache entsteht das Zentrum, in dem alle Dienste des DRK gebündelt werden. 2,7 Millionen Euro investiert der Wohlfahrtverband dafür in das Neubau-Projekt. Im Oktober 2015 sollen die 40 Haupt- und rund 400 Ehrenamtlichen dort einziehen.

„Seit Montag liegt uns die Baugenehmigung vor“, berichtet Klaus-Jürgen Wolf, Geschäftsführer des DRK Mülheim. Ab Dezember sollen auf dem Gelände neben dem Sicherheitsdienstleister Vollmer die Bagger rollen. Auf dem rund 3670 Quadratmeter großen Areal entsteht dann das zweigeschossige DRK-Gebäude mit ca. 2200 Quadratmetern Nutzfläche. Davon sollen 1230 Quadratmeter als Arbeits- und Sozialräume genutzt werden. „Mit großem Umkleidebereich, Duschen, Schlafmöglichkeiten und Ruheräumen für unsere Ehrenamtlichen.“ So soll das Hilfeleistungszentrum auch Ort für Begegnungen werden, dafür steht Platz zur Verfügung: etwa für Schulungen, Gruppentreffen und Veranstaltungen, „wir planen, den Beratungsbereich für Senioren auszubauen“. Und mit der Kleiderkammer wird auch das nun integrierte Warenhaus für Flüchtlinge einziehen.

Verteilt auf drei Standorte

Zur Zeit belegt das DRK drei Standorte in der Stadt: An der Hansa-, der Heinrich- und der Löhstraße. Die beiden letzteren Standorte werden aufgegeben, der an der Hansastraße bleibt bestehen. „Als Bildungs- und Schulungsstätte“, erklärt Klaus-Jürgen Wolf.

Weitere Quadratmeter stehen für den Fuhrpark bereit: In den sechs Fahrzeughallen haben die „immer größer werdenden“ Rettungswagen ausreichend Platz, genauso wie die Rettungsboote der Wasserwacht.

„Zuvor hatten wir schon ziemlichen Platzmangel“, sagt Wolf. Weiteres Problem: die Geschäftsstelle an der Löhstraße ist nicht behindertengerecht ausgestattet. „Menschen im Rollstuhl oder Mütter mit Kinderwagen haben Probleme, in den ersten Stock zu kommen.“ Zwar sei der Standort an der Aktienstraße nicht so zentral wie der in der City, dafür aber mit 28 Parkplätzen ausgestattet. „Von Eppinghofen aus ist außerdem alles schnell zu erreichen.“ Ohnehin sei die Erreichbarkeit zentrales Thema bei der Planung gewesen. „Am neuen Standort ist die Bus- und Bahnanbindung hervorragend.“ Und: „Viele, die un-sere Kleiderkammer nutzen, wohnen in Eppinghofen.“ Als Wohlfahrtsverband wolle das DRK gut eingebunden sein in den Stadtteil.

Keine Kostenexplosionen

Zur Zeit läuft noch die Auftragsvergabe für das auf 2,7 Millionen Euro angesetzte Bauprojekt. „Wir wollen auf Nummer Sicher gehen, dass die Finanzierung steht und es keine Lücken gibt“, sagt DRK-Kreisgeschäftsführer Klaus-Jürgen Wolf. „Und wir das Ganze schuldenfrei auf die Beine stellen können.“ Denn: „Kostenexplosionen, wie man sie von öffentlich Bauprojekten kennt, dürfen einem Wohlfahrtsverband nicht passieren.“ Eine Lücke gelte es im Moment noch zu schließen, daher beginnen die Bauarbeiten erst im Dezember. Der Einzug ist für Oktober 2015 geplant.

Der Mülheimer Wohnungsbau (MWB) hat das Objekt für das DRK entwickelt. Die schlichten Entwürfe zeigen, dass der Neubau auf Funktionalität statt Luxus setzt: Klare Linien, die Fassade weiß, die Garagentore in grau gehalten. „Trotzdem wird es im Innern schön aussehen“, lacht Wolf.

Finanziell unterstützt wird der Verband bei dem Bauvorhaben von der Glücksspirale, der Sparkassen-Stiftung und der Leonhard-Stinnes-Stiftung. Auch Eigenmittel des Kreisverbandes fließen ein, genauso wie der Erlös aus dem Verkauf der aktuellen Bestände an der Löh- und der Heinrichstraße. Für diese Objekte, bzw. Flächen gebe es bereits Interessenten.