Mülheim.. Der Westdeutsche Rundfunk widmet der Ruhrstadt eine Dokumentation in der Reihe „Heimatabend“ – zu sehen am 24. Oktober. Der Mülheimer Kabarettist und Autor René Steinberg sprach den Text zum Film.

Wir Mülheimer sind bekanntlich große Lokalpatrioten. Kein Wunder, es gibt ja auch allen Grund dazu: Das viele Grün, die Idylle an der Ruhr, die hohe Wohnqualität – und das mitten im Revier. Da gibt es außerdem die besondere Historie der Stadt: Unternehmen wie Thyssen oder Tengelmann gründeten sich hier. Aber es gibt auch die großen Ärgernisse – wir Mülheimer diskutieren eben leidenschaftlich. Über Ruhrbania, den Flughafen oder die Verkehrsführung in der Innenstadt. All die schönen und schwierigen Themen dieser Stadt beleuchtet der Westdeutsche Rundfunk (WDR) nun in seiner Fernseh-Reihe „Heimatabend“.

Kabarettist René Steinberg hat sich sehr gefreut als der WDR bei ihm anfragte, ob er die Texte zur Dokumentation über seine Heimatstadt sprechen möchte. „Ich bin hier ja nie weggezogen“, lacht der Saarner mit „Heißener Migrationshintergrund“. Auch er – ein echter Lokalpatriot. Und so verrät er uns, was er an Mülheim so mag: „Wir sind 170 000 Menschen – und ich glaube, die kennen sich alle persönlich.“

Das dorf am Rande des Ruhrgebiets

Mülheim sei eben „ein Dorf, am Rande des Ruhrgebiets“. Eines, dass jede Kurstadt in den Schatten stellt. Im Studio sprach der Radio-Mann den Off-Text zum Film ein. „Eine spannende Erfahrung.“ Zu Wort kommen neben Steinberg auch Mülheimer Protagonisten. „Etwa Künstlerin Rona Nekes, Unternehmer Jürgen Großmann oder Lokalreporter Thomas Emons.“

Der Film porträtiert Mülheim als ungewöhnliche Industriestadt: Einerseits klassisches Ruhrgebiet, andererseits Millionärsstadt. In der gilt: Macher-, statt Malochertum. „Hier setzen die Menschen neue Ideen schon immer etwas mutiger um“, heißt es in der WDR-Ankündigung. „Und diese These zieht sich als roter Faden durch den Film“, erklärt René Steinberg. Um diese zu belegen, tauchen die Filmemacher Frank Bürgin und Anne Weiser tief in die Historie der Stadt ein. „Faszinierende Archivaufnahmen“ seien zu sehen, so Steinberg. Unternehmensgründungen werden thematisiert, der erste koksbefeuerte Hochofen des Reviers und der Selbstbedienungs-Supermarkt, der von Mülheim aus die Republik eroberte. Auch Themen der Gegenwart stehen im Fokus. „Denn auch Ruhrbania folgt dem Muster des mutigen Umsetzens.“

Mülheim-Bilder beeindrucken

Der Heimatabend beleuchtet nicht nur die Geschichte der Stadt, sondern auch ihre Kulturszene, die Industrie und den Forschungsstandort. Er erzählt von der grünen Stadt im permanenten Wandel. Vor allem beeindrucken die Bilder, die Mülheim aus ungewöhnlichen Perspektiven zeigen, findet René Steinberg. „Wenn die Kamera übers Ruhrtal schwebt – da glitzern dem Mülheimer die Augen.“