Die Tengelmann-Nachricht sorgte am Dienstag allenthalben für Überraschung.

Jürgen Schnitzmeier, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung „Mülheim & Business“ äußerte im Gespräch mit dieser Zeitung seine Sorge um die Zukunft der betroffenen Jobs in der Speldorfer Tengelmann-Zentrale. Die Entscheidung des Familienunternehmens, sich von dem Supermarktgeschäft zu trennen, sei aber „nachvollziehbar“, weil Kaiser’s Tengelmann im harten Wettbewerb der Branche nicht die nötigen Größeneffekte erzielen könne. Schnitzmeier hofft nun darauf, dass Tengelmann in anderen Geschäftsfeldern, insbesondere auf dem zuletzt starken Wachstumsgeschäft des E-Commerce, weiter zulegt und diese Weiterentwicklung „von Mülheim aus“ stattfindet.

Verdi-Geschäftsführerin Henrike Greven zeigte sich derweil insbesondere besorgt um die Zukunft der Supermarkt-Beschäftigten. Das Geschäftsmodell von Edeka mit selbstständigen Filialen halte weder einen Tariflohn noch eine Betriebsrente vor. Bei einer Übernahme werde es „sicher kein leichtes Unterfangen“, Mitbestimmung und Tarifbindung durchzusetzen. Greven sprach von einer Enttäuschung bei den Tengelmann-Mitarbeitern. Schließlich seien sie in den vergangenen drei Jahren mit dem Verzicht auf die Hälfte ihres Weihnachtsgeldes schon zur Gesundung des Supermarktgeschäftes von Tengelmann herangezogen worden.