Nach der Uraufführung vor kurzem in Berlin ist die Volksbühne mit dem René Pollesch-Stück „House for sale“ am Donnerstag und Freitag, 2. und 3. Oktober, im Ringlokschuppen zu Gast. Schon allein die Besetzung verspricht schräge Durchschlagskraft: Sophie Rois, Christine Groß, Bärbel Bolle und Mira Partecke. Das Bühnenbild hat Bert Neumann gestaltet.
Pollesch, Dramatiker und Regisseur in Personalunion, war schon öfter zu Gast in Mülheim. „Für 2015 ist erneut eine Co-Produktion mit Pollesch und der Volksbühne in Planung“, so Holger Bergmann, Künstlerischer Leiter im Ringlokschuppen. Pollesch, der normalerweise an A-Häusern in der Republik arbeite, habe seine NRW-Spielstätte im Ringlokschuppen gefunden. „Eine freundschaftliche Zusammenarbeit verbindet mittlerweile auch die Teams beider Häuser“, so Bergmann. Gerade auch bei dieser Zusammenarbeit zeige sich, das sich das künstlerische Profil des Ringlokschuppen nicht in Schubladen bewege, „sondern es ist in Bewegung zwischen Stadttheater, Freier Szene, Stadt- und Bühnenraum immer nah an der Zeit und extrem nah an der Kunst“. Seit 2002 waren Produktionen des bekannten Postdramatikers und mehrfachen Stückepreisträgers Pollesch in Mülheim zu sehen, mal in der Stücke-Auswahl, im Impulse-Programm oder auf Gastspieleinladung. Seit 2007 arbeitet der Ringlokschuppen mit ihm und der Volksbühne zusammen. Von 2008 bis 2010 entstand die Co-Produktion „Ruhrtrilogie“ mit drei Stücken, die in Mülheim uraufgeführt wurden.
Dazu kamen die Gastspiele „L’affaire Martin“ (2007) und „Ein Chor irrt sich gewaltig“ (2009). Ein thematischer Schwerpunkt der Ringlokschuppen-Produktionen der vergangenen Jahre ist das Fatzer-Fragment von Bertolt Brecht. Zu den Mülheimer Fatzer-Tagen und dem Fatzer-Projekt der Volksbühne entstand eine Beschäftigung von René Pollesch und Fabian Hinrichs mit dem Fatzer-Stoff und schließlich die Inszenierung „Kill your Darlings“, die bei den Mülheimer Fatzer-Tagen 2012 gezeigt wurde.