Styrum.
Was stellt Alkohol mit deinem Körper an? Wie verändert er deine Reaktionsfähigkeit? Unter anderem mit diesen Fragen beschäftigten sich gestern die Siebtklässler der Willy-Brandt-Schule anlässlich ihrer Projektwoche zum Thema „Alkohol“. Norbert Kathagen von der Ginko-Stiftung war zu Gast, sein Ziel ist es, „besonders die Jugendlichen dazu befähigen, eigenständige Entscheidungen zu treffen.“
Und dazu soll der Alkohol-Parcours beitragen: An fünf Stationen „lernen die Schüler ganz unterschiedliche Aspekte zum Thema Alkohol kennen“, so Kathagen. Sie sehen einen Cartoon, der über die Rechtslage aufklärt. Sie spielen ein „Körper-Puzzle“ und lernen, welche Körperteile von Alkohol geschädigt werden. Und anhand von Alkoholbrillen erfahren sie auch selbst, wie sich die Wahrnehmung unter Alkoholeinfluss verändert. „Es ist wichtig, den Kindern Alternativen zum Alkoholmissbrauch aufzuzeigen“, findet auch Hosniya Aycicek, Drogenbeauftragte der Schule. Sie weiß, dass nach der Drogenaffinitätsstudie von 2011 Jugendliche den ersten Alkoholrausch mit 14,9 Jahren haben. Ist dann dieses Thema für die siebte Klasse nicht zu früh? „Nein“, sagt sie, denn die 13- bis 14-Jährigen werden wahrscheinlich in einem Jahr den ersten direkten Kontakt mit Alkohol haben. „Prävention ist das Stichwort“, sagt Aycicek. „Es geht vor allem darum, ihre Persönlichkeit zu stärken.“ Trinken, um dazu zu gehören, um offener zu sein – das soll so verhindert werden.
Wie schwierig das Thema auch für Eltern ist, wissen die beiden Experten; deswegen beantworten sie in einer Infoveranstaltung Fragen: „Es ist schwierig, die richtige Balance zu finden zwischen Verbieten und Erlauben“, sagt Norbert Kathagen.
In der Besprechung nach dem Parcours wird deutlich: Den Kindern hat es gefallen. „Ich fand es gut, dass wir so viel experimentieren durften“, sagt eine Schülerin. „Es war cool, zu erfahren, wie sich das ‘Betrunkensein’ anfühlt – aber auch nur für den Moment“, findet ein Mitschüler. „Und ich wusste gar nicht, welche Strafen man bei Alkoholmissbrauch kriegen kann“, erzählt ein anderes Mädchen.