Was ist in den vergangenen Jahren kulturell dort passiert?

Wir haben jetzt gerade die 36. Ausstellung eröffnet. Drei sind es jährlich. Hier haben schon einige außergewöhnliche Ausstellungen stattgefunden. Und alle die, die mit dem Thema Turm zu tun hatten, waren die interessantesten. Beispielsweise die Installation von Ursula Wevers „Turmspringer“, eine Video-Arbeit, oder die Kunsthochschule für Medien in Köln hat hier zum Thema Rochade aus dem Schachbereich ausgestellt. Auch Ausstellungen mit Schülern waren eine einschneidende Geschichte.

Es gibt jede Menge Bismarcktürme in Deutschland.

Ja, es gab mal über 250, heute gibt’s noch ungefähr 160. Das waren immer Erinnerungsorte an Bismarck. Man wollte damit an eine vermeintlich bessere Zeit unter Bismarck erinnern.

Wurde der Turm im Krieg für militärische Zwecke genutzt?

Später gab es Besatzungen. Die Engländer waren Ende des Zweiten Weltkriegs im Turm und haben von hier aus gesendet und gefunkt, und draußen auf der Wiese war eine Art Fuhrpark.

In welchem baulichen Zustand ist der Turm heute?

Ja, man könnte etwas renovieren, ansonsten ist das Gebäude doch sehr robust. In den oberen Etagen müsste mal eine Tür oder eine Fensterscheibe erneuert werden, Kleinigkeiten eben, aber das müsste irgendwann mal geschehen.

Sie haben den Turm aber nur im Sommer geöffnet?

Ja, vom 1. März bis 31. Oktober an fünf Tagen in der Woche.

Könnten Sie sich ein Leben ohne Turm vorstellen?

Im Moment noch nicht, aber sicherlich irgendwann einmal. Ich habe immer Fünf-Jahres-Verträge und ich denke, dass ich diese Zeit auf jeden Fall noch gut durchhalten werde.