Parteiübergreifend gibt es unter den Bildungspolitikern ein klares Votum für eine weitere Schulsanierung auf hohem Niveau. Eine Zwei-Klassen-Gesellschaft lehnen sie ab. „Wir können Schulen bei der Sanierung nicht schlechter stellen, nur weil sie später dran sind“, betont etwa der bildungspolitische Sprecher der CDU, Heiko Hendriks. Ähnlich äußert sich Dieter Spliethoff (SPD): „Wir sollten weiter auf dem Niveau bleiben, und es ist zu hoffen, dass es uns gelingt.“

Vier Schulen gelten derzeit als stark sanierungsbedürftig: das Otto-Pankok-Gymnasium, das Berufsschulzentrum Saarn, die Grundschule an der Augusta-Straße und die Schule an der Zastrowstraße sowie die Volkshochschule. Um dort überall eine Grundsanierung vorzunehmen, sind nach Berechnungen des städtischen Immobilien-Service 71,9 Millionen Euro erforderlich. Eine Vollsanierung, wie sie etwa an der Luisenschule und am Karl-Ziegler-Gymnasium erfolgten, würde 137 Millionen kosten. Gerade mal 35,6 Millionen sind derzeit im städtischen Haushalt dafür vorgesehen. Für die Politik wird es nicht leicht werden, das Geld im Haushalt bereit zu stellen: „Wir werden an anderer Stelle Entscheidungen treffen, die wehtun“, kündigt Spliethoff an.

Keine Bestandsgarantie für VHS-Haus

Wo das Geld abgezweigt wird, sollen die Haushaltsberatungen ergeben. Die MBI scheiterten deshalb bei dem Versuch, eine Bestandsgarantie für die VHS an der Müga zu erreichen. Dort kostet eine Vollsanierung 16 Millionen. „Wer jetzt eine Maßnahme priorisiert, der entscheidet sich gegen andere“, sagte Schuldezernent Ulrich Ernst. Man könne, so sieht es die schulpolitische Sprecherin der Grünen, Franziska Krumwiede, bei der VHS ohnehin nicht alles beim Alten belassen. Auf keinen Fall, so Ernst, werde die Stadt ihre VHS schließen und auch weiterhin werde es einen zentralen Standort geben. Es geht nun darum: Wo und wie findet VHS künftig in Mülheim statt – die in der Qualität auch besser sein kann und soll.