Was wäre die Stadt ohne die ehrenamtlichen Helfer, die den Flüchtlingen hier in vielfältiger Weise helfen! In der gestrigen Sitzung des Sozialausschusses machte Sozialdezernent Ulrich Ernst noch einmal deutlich, wie dankbar er sei, dass sich eine kritisch erscheinenden Situation in eine positive Entwicklung verwandelt hat, auf die die Stadt stolz sein könne. Alle Fraktionen schlossen sich diesem Lob für die ehrenamtlichen Helfer an. Und voller Freude nannte Ernst auch ein Beispiel dieser spontanen Hilfe, das er selbst jüngst beim Besuch des Hildegardishaus erlebt hat. Ernst zeigte noch einmal den Bericht aus der Frankfurter Allgemeinen, die ihren Bericht über die Willkommen-Initiative WiM „Das Wunder von Mülheim“ nannte. Als Kontrast hielt er den Bericht aus der FAZ über die Zeltstadt in der Nachbarstadt hoch.

Eine solche Unterkunft möchte er für die Zukunft vermeiden, nicht wegen der damit verbundenen Negativpresse. Er hält sie für menschenunwürdig. Es werden weitere Flüchtlinge nach Mülheim kommen. Nach den bisherigen Prognosen sei damit zu rechnen, dass bis zum Jahresende noch 200 weitere Flüchtlinge eintreffen. Damit wären dann insgesamt 600 Flüchtlinge in der Stadt und die Kapazität der 42 Wohnungen, die derzeit von der SWB für 140 Menschen an der Gustavstraße hergerichtet werden, erschöpft. Nach Styrum sollen aber dann keine weiteren Flüchtlinge kommen. Dass hat die Bezirksvertretung beschlossen. Zur Zeit werden noch weitere Unterkünfte gesucht. Ernst weiß, dass es in Styrum weiterhin kritische Stimmen gibt, die er ernst nehmen und überzeugen wolle. Er wies darauf hin, dass die Stadt 75 Wohnungen für Flüchtlinge angemietet habe, von denen sich nur fünf in diesem Stadtteil befänden.

Er ist überzeugt davon, dass sich, so wie in Broich, auch in Styrum ein Helferkreis bilden werde. Mehrere Menschen hätten sich bereits gemeldet und einige Aktive aus dem Hildegardishaus würden im Oktober auch mit den Flüchtlingen nach Styrum umziehen, denn dann werde das Haus wie geplant abgerissen. Bis dahin wird vielleicht auch die VHS Deutsch für Flüchtlinge im Ortsteil anbieten. Teilweise lernen sie schon jetzt mit ihren Helfern, wie Rodion Bakum (SPD) zu erzählen wusste. Viele von ihnen, da ist sich Ernst sicher, werden hier sicherlich mehrere Jahre verbringen.

Kritisch wurde angemerkt, dass die Stadt hier eine Leistung erbringen muss, dafür aber kein Geld vom Land bekommt. So wurden fünf Mio Euro aufgewendet, aber nur eine Million vom Land getragen.