Nach den neuesten Daten des statistischen Landesamts sind 2012 in Mülheim 33 Menschen durch Drogenmissbrauch gestorben. 30 (90,9 %) der Todesfälle waren dabei auf den Konsum von Alkohol zurückzuführen, drei Menschen starben dagegen an der Einnahme von psychotropen Substanzen oder Betäubungsmitteln.

„Erschreckenderweise ist die Zahl der Alkoholtoten in Mülheim innerhalb von zehn Jahren um 36,4 Prozent gestiegen, dabei ist jeder Alkoholtote immer ein Toter zuviel und könnte leicht vermieden werden“, so Michael Lobscheid von der IKK classic. So wird laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Deutschland deutlich mehr getrunken als im Rest der Welt. Jeder Deutsche im Alter von über 15 Jahren konsumiert im Schnitt 11,8 Liter reinen Alkohol im Jahr, das entspricht rund 500 Flaschen Bier. Weltweit liegt der Alkoholkonsum mit 6,2 Litern an reinem Alkohol noch nicht einmal halb so hoch. Auch in Europa wird weniger getrunken: 10,9 Liter reiner Alkohol pro Jahr.

„Eine Hauptursache für den hohen Alkoholkonsum bei uns ist der niedrige Preis. Deutschland ist eines der wenigen Länder, wo man sich noch immer für ein Taschengeld zu Tode trinken kann, hier muss sich dringend etwas ändern“, so Lobscheid. Hinzu komme, dass Alkohol an Kiosken und Tankstellen rund um die Uhr verfügbar sei.

Die IKK classic ist mit rund 3,6 Millionen Versicherten die sechst­größte Krankenkasse in Deutschland.