Die Brücke von der Ruhr an den Bosporus wurde bereits in den 1980er Jahren geschlagen. Das Mülheimer Ensemble war das erste deutsche Theater, das in der Türkei mit einer Theaterreise gastierte. Eine enge Kooperation mit dem Türkischen Staatstheater begann bereits 1987. In Folge gab Ciulli in Istanbul Workshops, inszenierte 1993 „Bernarda Albas Haus“ von Lorca, 1995 eine zweisprachige Aufführung von Brechts „Im Dickicht der Städte“, 2005 „Dantons Tod“ von Büchner und vor eineinhalb Jahren „Der Kleine Prinz“ von Saint-Exupéry. Umgekehrt setzt sich der Austausch mit jungen türkischen Theatern bis heute mit der „Szene Istanbul“ am Raffelberg fort. So entstand auch der Kontakt zum Ensemble „Kumbaraci50“ aus der freien Istanbuler Theaterszene, das bereits mehrmals in der Reihe am Raffelberg gastierte. Aus dem Ensemble kam der Wunsch, ob Ciulli einen Workshop in Istanbul machen wolle: „Daraufhin habe ich vorgeschlagen, gleich eine ganze Inszenierung zu machen“, sagt Ciulli. Nach den Premieren in Istanbul am 18. September und am 14. November in Mülheim ist „Economania“ in Spielblöcken zu sehen. Parallel dazu arbeitet Ciulli an zwei weiteren neuen Inszenierungen: „Eines langen Tages Reise in die Nacht“ von Eugene O’Neill (Premiere 23. Okt.), Shakespeares „Wintermärchen“ (Dezember) sowie der Wiederaufnahme von „Die Stunde Amerikas“ (Okt.).