Mülheim. . Hermann-Josef Hüßelbeck (CDU) ist amtierender Bezirksbürgermeister der Bezirksvertretung 3. Im Gespräch blickt er auf die ersten Wochen im Amt zurück und wirft einen Blick in die Zukunft.
Die 100-Tage-Frist hat er zwar noch nicht um, gute 80 Tage aber ist Hermann-Josef Hüßelbeck (CDU) nun im Amt und steht als Bezirksbürgermeister der Bezirksvertretung 3 vor. Er hat das Erbe von Gerhard Allzeit angetreten, der aus Altersgründen nach zwanzig Jahren im Amt nicht erneut kandidierte.
Herr Hüßelbeck, was war zuerst da – der Karneval oder die Kommunalpolitik?
Hermann-Josef Hüßelbeck: Ganz klar die Kommunalpolitik. Ich bin 1970 in die Partei eingetreten, 1994 wurde ich in den Rat der Stadt gewählt. Für den Karneval hatte ich lange nicht genug Zeit. Dass ich dann in der Session 2003/04 direkt Prinz von Mülheim geworden bin, war eine große Überraschung und ein tolles Erlebnis.
Sie haben als Bezirksbürgermeister die Nachfolge von Gerhard Allzeit angetreten. Ein schweres Erbe?
Hüßelbeck: Ich schätze Gerd Allzeit sehr, werde aber keine Kopie von ihm sein. Ich habe klare Vorstellungen davon, wie die Dinge in der BV 3 laufen müssen. Da rede ich Klartext. Dass ich mit 18 von 19 Stimmen bei einer Enthaltung gewählt worden bin, macht mich durchaus stolz. Ich denke, die Bezirksvertreter haben honoriert, dass ich Erfahrung aus 15 Jahren im Rat mitbringe.
15 Jahre im Rat und jetzt Bezirksvertretung – bedeutet das, zurück zu den Wurzeln zu kehren?
Hüßelbeck: Nah am Bürger zu sein, war für mich ein wesentlicher Grund, zu kandidieren. Näher an den Menschen zu sein, sich ihrer Sorgen anzunehmen und vieles bewegen zu können, ist toll – das kann ich schon nach der vergleichsweise kurzen Zeit als Bezirksbürgermeister feststellen. Zu sagen, nur die Bezirksvertretung oder nur der Rat ist das einzig Wahre, halte ich für Quatsch. Beide haben ihren Anteil daran, dass Politik funktioniert.
Worauf sind Sie rückblickend in ihrer bisherigen politischen Laufbahn besonders stolz?
Hüßelbeck: Etwa auf das Perspektivkonzept Fußball bin ich stolz. Damit gelingt es uns, gute vorhandene Mülheimer Sportstätten zukunftsfähig zu machen. Jetzt wird ja auch die Anlage in Heißen an der Hardenbergstraße fertig, das ist ein Erfolg. Außerdem hab ich mich für den Bau der neuen Feuerwache an der Duisburger Straße eingesetzt. Ich bin nicht der Meinung, die Wache ist überdimensioniert. Viel mehr ist sie für die Entwicklung der nächsten 30 Jahre ausgelegt. Da ich lange ehrenamtlich beim DRK im Rettungsdienst tätig war, weiß ich, wie es in so einer Wache zugeht und was dort nötig ist.
Und welche Ziele haben Sie sich für Ihre Amtszeit gesetzt?
Hüßelbeck: Mein Traum wäre ein Schwimmbad links der Ruhr. Aber angesichts der Haushaltslage der Stadt bleibt das wohl erstmal Träumerei, es sei denn, es findet sich ein privater Investor. Für Saarn hab ich den Deich ganz oben auf der Liste, der muss endgültig fertig werden und auch als Fahrradweg zu nutzen sein. In Broich muss die Integration der Hochschule gelingen, in Speldorf müssen wir an die Leerstände ran und in Mintard muss dringend die Parkproblematik geklärt werden.