Mülheim. Rund interessierte 3000 Besucher kamen zum „Tag der Ausbildung“ im Mülheimer Siemens Technopark. Jährlich werden hier etwa 110 Nachwuchskräfte eingestellt, Auszubildende wie Studenten.
Während Robin Mees am Starter für einen Elektromotor arbeitet, bedient Bekir Ekiz eine Präzisionsdrehmaschine. So weit, so normal. Beide jedoch werden bei ihrer Arbeit von neugierigen Augenpaaren beobachtet.
Beim „Tag der Ausbildung“ im Siemens Technopark nutzten über 3000 Besucher am Samstag die Gelegenheit, einmal einen Blick hinter die Kulissen von Mülheims größtem Arbeitgeber zu werfen und den Auszubildenden in der Lehrwerkstatt über die Schulter zu schauen. In Kürze beginnt die Bewerbungsphase für den Ausbildungsstart im kommenden Jahr.
Pro Jahr stellt Siemens etwa 110 Azubis und Studenten ein. Von Büro- oder Industriekaufleuten über Mechatroniker, Zerspanungsmechaniker oder Werkstoffprüfer bis hin zum Koch für die Kantine stehen Stellen in 35 verschiedenen Berufen zur Verfügung. Immer größerer Beliebtheit erfreuen sich die dualen Studiengänge. „50 Prozent der Leute, die wir jährlich einstellen, sind Ingenieure“, erklärt Ausbildungsleiter Ferdinand Walbaum. „Siemens verfolgt ein spezielles Konzept der Nachwuchssicherung, so dass der größte Teil der Auszubildenden unbefristet übernommen wird, der restliche Teil zumindest für zwei Jahre“, erläutert Walbaum.
Anna Droschinski war vor elf Jahren selbst Besucherin des Ausbildungstages in der Lehrwerkstatt. „Ich wurde damals von meinen Eltern mitgeschleppt“, erzählt sie schmunzelnd. In diesem Jahr feiert die Diplom-Ingenieurin ihr zehnjähriges Siemens-Jubiläum. „Solche Veranstaltungen und Ausbildungsbörsen kann ich daher nur empfehlen“, sagt sie.
In ihrem Studium war sie damals die einzige Frau. „Heute sind in einem vergleichbaren Studiengang schon immerhin drei bis vier Frauen dabei“, berichtet die technische Zeichnerin. Von den derzeit 473 Nachwuchskräften bei Siemens in Mülheim sind etwa zehn Prozent Mädchen und junge Frauen. Tendenz steigend. „Auch die technischen Berufe haben sich in den letzten Jahren sehr gewandelt, da sie größtenteils immer computer-orientierter geworden sind“, erklärt der Ausbildungsleiter.
Verschiedene Teilzeitangebote und der firmeneigene Kindergarten sollen es jungen Frauen erleichtern, Familie und Beruf zu vereinen. „Die Kinder werden hier schon ganz früh spielerisch an die Technik herangeführt“, erzählt Anna Droschinski.
Nicht wenige Familien beginnen über mehrere Generationen eine Ausbildung bei Siemens. „Dass Eltern ihren Nachwuchs hier unterbringen und zum Teil ganze Familien hier arbeiten, ist überhaupt keine Seltenheit“, erklärt Ferdinand Walbaum.
Zurzeit sind bei Siemens in Mülheim etwa 5000 Mitarbeiter beschäftigt. In diesem Jahr gingen bei Siemens deutschlandweit rund 48 000 Bewerbungen für 2000 Ausbildungsplätze ein.
Bewerbungsverfahren läuft ausschließlich online
Bewerbungen für eine Ausbildung bei Siemens sind seit einigen Jahren ausschließlich über ein Online-Verfahren möglich. Auf www. siemens.de/jona müssen die Interessenten zunächst einen Eignungstest absolvieren, bei dem verschiedene Fähigkeiten abgefragt werden.
Im nächsten Schritt werden die interessantesten Bewerber zu einem persönlichen Gespräch eingeladen. „Erst in diesem Schritt schauen wir auf das Zeugnis. Wir suchen junge, motivierte Leute“, sagt Ferdinand Walbaum, Ausbildungsleiter bei Siemens in Mülheim.