Mülheim. . Mit einem Blick für Details und aus außergewöhnlicher Perspektive hat Max Schulz ein Mülheim-Bild geschaffen, das uns neue Sichtweisen eröffnet. Seine Fotografien zeigt der Mülheimer im Kunstraum der Galerie D’Hamé an der Schloßstraße.

Den „Stand der Dinge“ hat der Künstler und Fotograf Max Schulz in Mülheim ausgemacht. Er liefert einen fotografischen Bericht über die Stadt. Mit einem Blick für Details und aus außergewöhnlicher Perspektive hat er ein Mülheim-Bild geschaffen, das uns neue Sichtweisen eröffnet, gewohnte Dinge, an denen wir täglich vorbeieilen, erstmals wahrnehmen oder aber versteckte Ecken und märchenhafte Landschaften entdecken.

Für sein Projekt war Max Schulz zweieinhalb Jahre in Mülheim unterwegs. Von den rund 250 entstandenen Aufnahmen ist nun eine Auswahl von 50 im Kunstraum von Gerold D’Hamé an der Schloßstraße 29 zu sehen. Beim Bildaufbau von ganz eigener Ästhetik, klar strukturiert und fein ausbalanciert, gehen die Motive ins Abstrakte über, haben dabei etwas Entlarvendes und erinnern an die Lyrik der Landschaftsmalerei alter Meister. Eine verträumte Ruhrwiese im rosa Nebel, Lichter am Ruhrufer, die sich nachts im Wasser spiegeln, knorrige Äste im Gegenlicht, die schmutzige Häuserfront, die von einer Tankstellen-Beleuchtung in gelbes Licht getaucht wird, oder die statische Straßenkreuzung Stadtmitte. Die Ansichten zeigen ein Bild von Mülheim, nicht ohne dabei unkritisch zu sein. Mitunter transportieren die Fotos auch Komik und Ironie auf den zweiten Blick. Ob das leere Hafenbecken, der Hintereingang des Forums oder die steppenartige Landschaft vor dem sozialen Wohnungsbau: Fotos, die zum Nachdenken bringen. Naturaufnahmen sind einfach nur schön anzuschauen, wie das fließende Wasser am Gerbersteg vor knallblauem Himmel und der Sonne als leuchtendem Fixpunkt. Die kontrastreiche Mischung zwischen klarer Architekturfotografie und poetischer Lichtmalerei macht den Reiz aus. Auch den inoffiziellen Wahrzeichen hat Schulz Raum gegeben, darunter die Zeppelinhalle oder der Malzspeicher im Hafen.

„Als erstes sehe ich mich in der Verpflichtung des Dokumentaristen der frühen und späten Neuzeit“, sagt Schulz. Die Präsentation wird am heutigen Samstag, 19 Uhr, eröffnet. Am morgigen Sonntag, 16 Uhr, führt Schulz durch die Ausstellung. Dazu ist ein Bildband (58 €) mit dem Vorwort von Prof. Dr. Karin Stempel, ehemalige Mülheimer Museumsleiterin, erschienen.