Nach zahlreichen Bürger- und Informationsveranstaltungen in den umliegenden Städten hat der Flughafen Düsseldorf das Verfahren und die Details seiner geplanten Kapazitätserweiterung geändert. Wie das Unternehmen erklärte, verzichte es nun darauf, Startrechte in nachfragestarken Zeiten zu bündeln. Die Verteilung werde wie bisher gleichmäßig über das Jahr erfolgen. Dies hatten Bürgerinitiativen gefordert, weil sich sonst die Gefahr gesehen hatte, dass der Flughafen die ihm mögliche maximale Stundenkapazität im Sommerhalbjahr konzentriert. An der bisherigen Regelung, dies es dem Flughafen erlaubt, die Hälfte der Betriebszeit für 60 Flüge pro Stunde und die andere für 45 zu nutzen, will der Airport aber festhalten.

Ferner verzichtet der Flughafen auf die zunächst beabsichtigte flexible Nutzung der zweiten Startbahn. Dies soll nun nur möglich sein, um Verspätungen durch Streik- oder Wettereinflüsse vor allem am Abend schneller abarbeiten zu können - vorausgesetzt, das Jahreszeitkonto für eine 60-Flüge-Abfertigung ist noch nicht verbraucht. Über diese Änderungen muss der Aufsichtsrat Anfang Oktober entscheiden. Ein neuer Genehmigungsantrag ist dann nicht vor Frühjahr 2015 möglich.

Den Flughafengegnern genügt das nicht. Die Schutzgemeinschaften gegen Fluglärm wiesen schon darauf hin, dass die 60 Flugbewegungen pro Stunde immer noch möglich sind. Sie interpretierten das, was der Flughafen als Entgegenkommen sieht, überdies als Zeichen von Schwäche. Der Protest, den auch der Mülheimer Stadtrat formuliert hat, zeige Wirkung. Jetzt gelte es, weiterzumachen.