Mülheim. Der Hafen und die Tiefgaragen kosten die Stadt Mülheim jährlich rund eine Millionen Euro. Ein Defizit, das nach Kämmerer Uwe Bonan “so nicht beibehalten werden kann“. Bei den Tiefgaragen wirft er die Frage auf, ob Mülheim diese überhaupt besitzen müsse.

Der Hafenbetrieb und die Tiefgaragen bleiben Sorgenkinder der Stadt. Beide machten erneut ein jährliches Minus von jeweils rund einer Million Euro.

„Das kann so nicht beibehalten werden“, betonte Kämmerer Uwe Bonan und kündigte an, dass im Rahmen des Haushaltssicherungskonzeptes ein Weg gefunden werden müsse, das hohe Defizit zu verringern.

Spürbarer Rückgang umgeschlagener Waren

Im Hafen, der zu den Betrieben der Stadt gehört, wurden zuletzt im Jahr 650 Schiffe abgefertigt und ein Jahresumschlag von knapp 1,4 Millionen Tonnen erzielt. Joachim Exner, Leiter der Betriebe der Stadt, wies darauf hin, dass es beim Umschlag einen spürbaren Rückgang von 0,7 Millionen Tonnen gegeben habe. „Wir brauchen im Hafen Ansiedlungen von Firmen, die auch die Infrastruktur, sprich: Schienen und Wasser, nutzen.“ Geschieht dies nicht, gingen Einnahmen weiter verloren.

Über den Tausch von Grundstücken oder den Erwerb von Grundstücken, um Firmen zu gewinnen, die die Hafeninfrastruktur nutzen, müsse nachgedacht werden, so Bonan.

Kämmerer stellt städtische Tiefgaragen unter der Schloßstraße in Frage

Nicht einfacher ist es bei den städtischen Tiefgaragen, unter anderem unter der Schloßstraße. Der Kämmerer schlägt vor, über die Gebühren zu diskutieren. „Zumindest über den Preis für die erste Stunde.“ Die Tiefgaragen in Mülheim gelten im Vergleich als preiswert. Der Kämmerer wirft aber auch die Frage auf: „Muss die Stadt überhaupt Tiefgaragen besitzen?“

Neben dem finanziellen sehen die Politiker auch noch ein räumliches Problem in den Tiefgaragen. Viele Autos seien im Laufe der Jahre breiter geworden und passten kaum noch in die vorgezeichneten Markierungen. Die Folge: Drei Autos belegten oft vier Parkplätze. Dies könne sogar dazu führen, dass außen freie Plätze angezeigt würden, aber real keine mehr frei seien, hieß es. Es gebe, so Exner, inzwischen einige speziell ausgewiesene Parkplätze für sehr breite Fahrzeuge.