Mülheim.. Der Pachtvertrag läuft aus und wird nicht verlängert. Ein erstes Anzeichen für den Ausstieg aus dem Flugbetrieb am Flughafen Essen/Mülheim? Nein. Die Flughafengesellschaft will vielmehr künftig eine Gastronomie etablieren, die mehr auf Piloten, Flugschüler und Beschäftigte zugeschnitten ist.

Ein Restaurant gab es am Flughafen schon immer. Schon vor dem Krieg gönnten sich Luftfahrtbegeisterte hier Kaffee und Kuchen auf der Terrasse und beobachteten dabei Starts und Landungen der kleinen Flieger. Als Ausflugsziel ist das Restaurant unterhalb des Towers beliebt geblieben, nach Aussage des derzeitigen Pächters war es in den letzten Jahren im Schnitt auch gut besucht. Nun aber läuft der Pachtvertrag aus und soll nicht mehr verlängert werden.

Ein erstes Anzeichen dafür, das die Abwicklung des Flughafens nun kurz bevorsteht wird? „Nein“, winkt Wolfgang Sauerland von der Flughafengesellschaft ab, „es handelt sich hier um einen ganz normalen Vorgang. Der Pachtvertrag läuft aus und wir möchten künftig im Flughafenrestaurant einfach ein etwas anderes Angebot machen. Wir wissen, dass es Piloten gibt, die Mülheim nicht mehr anfliegen, weil unsere Gaststätte am frühen Abend bereits schließt oder das gastronomische Angebot sie nicht genug anspricht. Wir möchten deshalb eine Gastronomie etablieren, die mehr auf unsere spezielle Klientel, auf Piloten, Flugschüler, Fluggäste und Beschäftigte zugeschnitten ist.“ Ein Hinweis darauf, dass das Ende der Fliegerei in Mülheim doch noch nicht besiegelt ist?

Einen Ruf bei Piloten schaffen

Fest steht für die Flughafengesellschaft aber, dass auch Ausflügler und gebuchte Gesellschaften vom künftigen Restaurantbetreiber nicht vergessen werden dürfen. Aber: „Die rund 150 Beschäftigten und Flugschüler und die Gäste, die von der Luftseite her eintrudeln, müssen wir aber unbedingt gewinnen“, sagt Sauerland und denkt dabei zum Beispiel an einen „niedrigpreisigen Mittagstisch“, aber auch günstigere Öffnungszeiten und eine Karte, mit der man sich „einen Ruf bei Piloten schaffen könne“.

Einen Interessenten, einen erfahrenen Gastronomen (keinen Mülheimer), der das Restaurant mit rund 100 Plätzen drinnen und bis zu 130 Plätzen draußen eventuell übernehmen möchte, habe man gefunden. In den nächsten Wochen werde sich entscheiden, ob er auch wirklich einsteigt. Ob die Gaststätte umgebaut werde, hänge vom Konzept des neuen Pächters ab. „Vielleicht nimmt er die letzten schönen Tage noch mit und baut erst im Winter um, wenn der Zulauf saisonbedingt kleiner ist“, kann Wolfgang Sauerland sich vorstellen.

Die jetzige Flughafen-Gastronomie schließt voraussichtlich zum 14. September, ob es schon im Oktober weitergeht, ist offen.