Der Nahverkehrsverbund Via ist mal wieder ein Beispiel dafür, wie schwer sich Städte mit einer Zusammenarbeit tun. Und selbst wenn es durchaus Erfolge wie bei Via gibt, die Millionen einsparen, macht sich Skepsis breit, werden Zweifel gestreut. Im Grunde geht es dabei um ein Abgeben, was mancher nicht will. Letztlich sind es Eitelkeiten.
Wir dürfen gespannt sein, was aus dem Versuch wird, die Volkshochschulen in Mülheim, Essen und Oberhausen enger miteinander zu verbinden. Was seit langem angepeilt wird, ist immer wieder verschoben worden, zuletzt wegen der Wahlen. Auch da geht es letztlich wieder darum: Wer ist bereit, eingefahrene Gleise zu verlassen? Immerhin könnte Via der Kultur Appetit auf mehr Gemeinsamkeit machen, was die finanzielle Bilanz angeht.
Auch der Denkmalschutz muss mehr ans Geld denken und über den Tellerrand hinaus. Eine weder schöne noch dienliche Werkhalle muss die MVG erhalten, sanieren und betreiben. Koste es, was es wolle. Ein Millionen-Aufwand, wo es gerade bei der MVG an allen Ecken und Enden fehlt. Zehn statt vier Millionen! Für die Differenz könnte sich Mülheim sogar ein Schwimmbad für Schulen und Vereine leisten – theoretisch.
Der Streit ums Geld setzt sich auch am Flughafen fort. Nichts anderes war zu erwarten. Die Auseinandersetzung gewinnt an Schärfe. Erstmals gibt es Rücktrittsforderungen an die Oberbürgermeisterin, was die Grünen immerhin nicht im Affekt ausposaunten. Aber auch die Parteien, die sich in Flughafenbefürworter und -gegner spalten, werden bissiger. Es kommt nicht oft vor, dass der in Mülheim eher wirtschaftsfreundlichen CDU die bewusste Gefährdung von privatem und öffentlichem Vermögen vorgehalten wird. Für die anstehende schwierige städtische Haushaltsdiskussion, die letztlich CDU und SPD immer noch geeint hat, sind das keine guten Voraussetzungen. Für die OB gilt: Sie muss dem Rat darlegen, woran der beschlossene Ausstieg aus dem Flugverkehr scheitert. Die Stadt kommt jedenfalls zu der Erkenntnis, dass die Ergebnisse des Gutachters für einen Ausstieg aus dem Flugbetrieb an der Realität vorbeigehen und nicht umsetzbar sind.
Millionen sind im Spiel beim Kaufhof. Auch da gab es in der Woche Erhellendes: Angesichts der Mietentwicklungen sind Investoren nicht an den Standort zu locken, zumindest nicht zu den Vorstellungen, die Immobilieneigentümer Jochen Hoffmeister vorschweben. So wird die Suche weitergehen. Da bringt zum Ende der Woche die Ansiedlung der Freizeit-Gastronomie „Alex“ etwas Positives in die Innenstadt-Debatte.