Holladrihi“, heißt es bald wieder. Denn es haben gerade die Dreharbeiten zu einer neuen „Heidi“-Verfilmung begonnen. Na und? Die Alpen sind weit weg und Ziegenpeter ist hier höchstens als unangenehme Krankheit bekannt. Doch ganz so weit ist es eben nicht: Schon vor einigen Jahren haben Literaturwissenschaftler herausgefunden, dass die Grundidee für die Heidi-Geschichte gar nicht aus der Schweiz, sondern höchstwahrscheinlich aus Mülheim stammt.

„Adelaide, das Mädchen aus dem Alpengebirge“, heißt die Geschichte von Hermann Adam von Kamp, die Johanna Spyri inspiriert haben soll. Von Kamp wirkte Anfang des 19 Jahrhunderts hier als Volksschullehrer und dachte sich Geschichten für seine Schüler aus, die er auch veröffentlichte. Die Literaturwissenschaftler sprechen von keinem Plagiat, sondern von einer Inspirationsquelle. Ich finde aber trotzdem, dass Heidi den Mölmschen etwas schuldig ist. Bekanntlich muss die arme Heidi, nach der idyllischen Zeit auf der Alm, in die Großstadt. Im Roman ist das Frankfurt. Aber wie wär es denn nun mit einer Tour an die Ruhr? Für ein Mädchen, das zwischen Ziegen aufgewachsen ist, bietet auch die Stadt am Fluss einiges Großstädtisches. Vielleicht wäre ein Hinweis an den Regisseur angebracht. Dafür was Neues zu wagen, hat sich übrigens auch Hermann Adam von Kamp eingesetzt. Von ihm stammt nämlich auch das Lied „Alles neu macht der Mai“. Warum nicht auch mal was Neues im August?