Holthausen..



Als vor einem Jahr die ersten Zeichnungen zum Überschwemmungsgebiet im Rumbachtal von der Bezirksregierung und der Unteren Wasserbehörde veröffentlicht wurden, war die Aufregung in der Bürgerschaft groß. Massive Einschränkungen für Grundstückseigentümer drohten. Die Drohungen sind geblieben, der Unmut nach zahlreichen Treffen und Gesprächen verraucht. „Wir haben alle gemeinsam ein Ziel: Das Risiko durch Hochwasser so weit wie möglich zu minimieren“, sagt Umweltamtsleiter Jürgen Zentgraf.

Inzwischen ist der Kampf gegen ein mittleres schweres Hochwasser im Rumbachtal auch ein Beispiel dafür, wie gut durchaus Behörden und Bürger zusammenarbeiten können. Dabei ist nach ersten Einwendungen von Bürgern das mögliche Überschwemmungsgebiet sogar noch etwas größer geworden, weil weitere Flächen versiegelt worden waren. In einem nächsten Schritt haben Behörden und Bürger nun Möglichkeiten gesammelt, die helfen können, ein Hochwasser zumindest einzudämmen. „Wir werden alle Vorschläge berücksichtigen, wenn sie effektiv sind“, sagt die Leiterin der Unteren Wasserbehörde, Ulrike Bresa. Zu den Vorschlägen gehören angelegte Überflutungsflächen, die regelmäßige Beseitigung von Verstopfungen an Abflüssen oder auch größere Regenrückhaltebecken.

„Jeder einzelne Grundeigentümer ist aber auch angehalten, nach möglichen Risiken auf seinem Grundstück zu schauen“, sagt Heinz Moseler, Sprecher der Bürgerinitiative Rumbachtal. Beispiel: Ein Totholzhaufen auf dem Grundstück kann bei Hochwasser weggespült werden und die Abflüsse verstopfen.

Vom 8. September bis zum 8. Oktober wird der Beschluss zum Rumbachtal mit Zeichnungen im Technischen Rathaus am Hans-Böckler-Platz ausgelegt. Auch dann können Bürger noch einmal Bedenken äußern, aus ihrer Sicht Defizite benennen, die von den Behörden überprüft und gegebenenfalls in der Planung berücksichtigt werden. Was letztlich von all den Schutzmaßnahmen auch umgesetzt wird, hängt vom Rat der Stadt ab. Wie hoch stuft er den Schutz ein? Hochwasserschutz kostet nun mal auch Geld.

Für die Bewohner des Rumbachtales wird das Hochwasser-Risikomanagement zu zahlreichen Einschränkungen und Nachteilen führen. Es darf nicht mehr gebaut werden, Grundstücke verlieren mitunter an Wert. Allerdings, gibt Ulrike Bresa zu bedenken, könnten eines Tages durch gute Schutzmaßnahmen Flächen auch aus der Gefahrenzone wieder herausgenommen werden. Hochwasser-Risikomanagement sei eine Daueraufgabe, bei der der Klimawandel eine wichtige Rolle spiele.