Mülheim. Wer in Mülheim eine Immobilie sucht, braucht mitunter Geduld, so die Feststellung der Sparkassen-Tochter FDL zum aktuellen Marktgeschehen. Dabei stellt die Postbank in einer aktuellen Studie fest, dass Mülheim zum teuren Pflaster in NRW zählt.

In Mülheim, so die pauschale Aussage einer aktuellen NRW-Studie im Auftrag der Postbank, ist eine 110 Quadratmeter große Eigentumswohnung für einen Durchschnittsverdiener nicht so einfach zu finanzieren wie anderswo im Land. Mülheim gilt laut Studie als teuerstes Pflaster nach Düsseldorf, Köln, Münster und Bonn.

45 bis 50 % eines Durchschnittseinkommens habe ein Interessent aufzubringen für die Finanzierung einer solchen Wohnung in Mülheim, damit liege die Finanzierungslast für Otto Normalverdiener über der maximal empfohlenen Marke von 40 %. Die Postbank-Studie, erstellt vom Wirtschaftsforschungsinstitut Prognos, sagt aber auch: In den Nachbarstädten, mal abgesehen von Düsseldorf, ist für Durchschnittsverdiener eine solche Investition leistbar. Die Studie spricht übrigens von „Mülheim“ mit dem doppelten H. Ihre Aussagen seien doch „viel zu global“, mahnt Andreas Weymanns von der Sparkassen-Tochter FDL.

Markt geprägt durch hohe Nachfrage

Zu suggerieren, ein Durchschnittsverdiener könne sich in den meisten NRW-Städten problemlos Wohneigentum anlegen, ersetze nicht die Notwendigkeit, die eigene Finanzierungskraft ganz individuell zu prüfen. Auch ist natürlich der Wohnungs- und Häusermarkt in Mülheim lokal unterschiedlich ausgeprägt. In Styrum dürfte es einem Durchschnittsverdiener allemal leichter fallen als etwa im Süden der Stadt, Wohneigentum zu finanzieren. Die Postbank-Studie bügelt jene Unterschiede glatt.

Klar ist: Der Markt in Mülheim ist momentan durch eine hohe Nachfrage geprägt. Das Angebot hingegen sei stabil, so Weymanns. Kaum etwas anzubieten habe die FDL aber Kapitalanlegern, die in Zeiten der Niedrigstzinsen Mehrfamilienhäuser suchen. Auch werden wenige Eigentumswohnungen zum Verkauf angeboten. Dass Eigentümer ihre Mehrfamilienhäuser aufteilen und als Eigentumswohnungen verkaufen, wie Anfang der 90er-Jahre häufig der Fall, ist selten geworden. Der Markt ist eng, auch weil wenig neu gebaut wird. Weymanns: „Unter Umständen muss ich Zeit mitbringen.“