Fast 50 Jahre lang stand das Gebäude leer und sollte schließlich abgerissen werden. Viel Engagement war und ist nötig, um die Alte Dreherei Stück für Stück wieder nutzbar zu machen. Wann es soweit sein wird? „Können Sie mich nicht etwas anderes fragen?“, erwidert Kurt Leyk, Kassierer des Trägervereins Alte Dreherei. Seine Miene verrät einiges über die schier endlose Arbeit, das Ringen um Fördergelder, die Motivation von Helfern, die Diskussionen um Details. Doch er beklagt sich mit keinem Wort. „Viel zu schade“ sei es, das Gebäude verkommen zu lassen. Ja, die Arbeiten kosten Zeit: „Ein bis zwei Jahre“ dauere es bestimmt noch, bis Land in Sicht sei, sagt er.
Insgesamt sind etwa 12 bis 15 Ehrenamtliche derzeit auf der Baustelle aktiv – vom Malermeister über den Elektroingenieur bis zum Metallbaumeister. Hinzu kommen zur Zeit die sechs Jugendlichen des Baucamps, die Hilfsarbeiten übernehmen. Gefragt nach den Zukunftsplänen für die Dreherei strahlen alle Beteiligten: Eine Ausbildungswerkstatt solle einziehen, mit Schienen der MVG und historischen Straßenbahnen.
Betondecke frisch gestrichen
Oben unter dem Dach sollen Büros und Aufenthaltsräume der im Trägerverein engagierten Vereine entstehen. Erahnen lässt sich schon Einiges: Die eine Seite der Betondecke hat bereits einen frischen weißen Anstrich erhalten, die Metallkonstruktion ist grundiert.
Hier werden die Jugendlichen in den kommenden Tagen weiter werkeln. Hell und luftig wirkt das gesamte Gebäude, es lädt förmlich dazu ein, ambitionierte Pläne in die Tat umzusetzen – auch wenn das mal ein bisschen länger dauert.