Gleich drei Vorwürfen sieht sich der Veranstalter des „Helikopter-Tages“, Aveo Air Service, ausgesetzt: Die Hubschrauber seien zu tief, zu lange und auf nicht vorgesehenen Routen geflogen, beklagt Waldemar Nowack, Mitglied des Aufsichtsrates der Flughafengesellschaft Essen/Mülheim und Sprecher des Netzwerkes gegen Fluglärm.

Bis nach 20 Uhr sollen am Sonntag mehrere Hubschrauber geflogen sein, nahezu den ganzen Tag über. Es gebe eine Menge Beschwerden von Anwohnern auf Mülheimer Gebiet, die sich in ihrer Sonntagsruhe massiv gestört fühlten. Von „Lärmterror“ durch eine Spaßveranstaltung ist die Rede. Dabei, so Nowack, habe der Aufsichtsrat die Flughafengeschäftsführung und die Flughafen-Gesellschafter eindeutig aufgefordert, die lauten Flüge zu unterbinden.

Doch das, so Wolfgang Sauerland von der Flughafen-Geschäftsführung, sei gar nicht möglich, solange das Unternehmen alle Auflagen und Vorgaben erfülle, und das geschehe. „Wenn die in Kürze wieder so einen Heli-Tag veranstalten wollen, müssen wir die Anlage zur Verfügung stellen. Wir haben Betriebspflicht“, sagt Sauerland. Einwendungen von Bürgern an die Bezirksregierung in Düsseldorf waren bereits im Vorfeld zurückgewiesen worden mit dem Hinweis darauf, dass ein normaler Hubschrauberbetrieb unter Beachtung der Betriebszeiten und der Landeplatzgenehmigung erfolge.

Die Schutzgemeinschaft Essen hat bereits vor längerer Zeit Klage gegen die Hubschrauberflüge beim Verwaltungsgericht in Düsseldorf eingereicht. Mit einem Termin wird Ende des Jahres gerechnet. Der Aufsichtsrat der Flughafengesellschaft will bereits am Freitag in seiner nächsten Sitzung die Lärmbelästigung erneut zum Thema machen. So könne es nicht weitergehen, betont Nowack. An ein Verbot der Hubschrauberflüge glaubt Aveo Air Service nicht. Das käme, heißt es, einem Berufsverbot gleich.