Der Konflikt um die Zukunft der Jahresausstellung ist von einer Lösung noch weit entfernt. Der Kunstverein, der die Schau stets mit einem lokalen Förderpreis begleitete, will die Auszeichnung nur noch alle zwei Jahre vergeben. Alternierend soll das Preisgeld auf 5000 Euro erhöht werden und die Bewerbung ruhrgebietsweit möglich sein. Museumsleiterin Beate Reese unterstützt diese Idee, die auf Verjüngung abzielt. Bei der Vorstellung der Pläne im Frühjahr hatte der Vorsitzende des Kunstvereins Rainer Grillo darauf hingewiesen, dass aus dem Kreis der in Frage kommenden rund 80 Mülheimer Künstler nur noch eine Handvoll unter 50 ist. Nun formiert sich in Form der Arbeitsgemeinschaft Mülheimer Künstler der Widerstand. Man habe nichts gegen eine ruhrgebietsweite Ausdehnung, aber nicht zu Lasten der Mülheimer, von denen sich etliche vor 20 Jahren für das Kunstmuseum stark gemacht haben. Erste Kompromiss-Gespräche brachten kein Ergebnis. Anfang September soll es einen neuen Anlauf geben. Die Politik ist auf die Debatte aufmerksam geworden. Wohin sie tendiert, ist noch nicht abzusehen.