Mülheim. . Das Burgfolk Festival am Schloß Broich ist eine Traditionsveranstaltung, die weder die Fans noch die Musiker missen möchten. Und die Planungen fürs 15-jährige Bestehen des Mittelalter-Festivals laufen bereits.
Einmal mehr wurde der Innenhof des Schloß Broich zur Kulisse für das Burgfolk Festival. Zum 14. Mal ging die folkloristische Schwesterveranstaltung von Castle Rock bereits über die Bühne. Im Gegensatz zu den letzten Jahren zeigten sich zwar aufgrund des Regens weit weniger Besucher in mittelalterlichem Chic – doch auch diesmal stand Burgfolk ganz im Zeichen von Folkmusik, auch wenn sie in diesem Jahr zum Teil besonders flott und rockig daher kam.
Besonders die Band „Ski’s Country Trash“ überzeugte das Publikum. „Ich war wirklich angenehm überrascht“, sagt Hartmut Schreiber. „Ich dachte, die kommen jetzt wirklich mit Countrymusik daher, aber es war sehr rockig – besonders die Johnny-Cash-Klassiker, mal anders präsentiert, haben es mir angetan.“ Der Dümptener Castle Rock Fan hat das Burgfolk Festival vor einigen Jahren auch für sich entdeckt. Nun kommt er regelmäßig mit seinem 35 Jahre jüngeren Kollegen Markus Belting ins Schloss, der mittlerweile auch zum Stammgast geworden ist.
Gerade die bekannten Gesichter und die Atmosphäre locken jedes Jahr zahlreiche Mittelalter- und Folkfans nach Mülheim. Man kennt sich von Konzerten, im Schloß Broich trifft man immer auf bekannte Gesichter. Gaby aus Zwickau kommt schon seit sechs Jahren extra zum Festival ins Ruhrgebiet gereist. „Es galt als Geheimtipp und ich war sofort angefixt“, sagt die 32-jährige Krankenschwester. „Man hat nach und nach ganz viele Leute kennengelernt und so haben meine Freunde und ich mittlerweile alle eine Übernachtungsgelegenheit bei Mülheimer Festivalfreunden.“
Zu den Highlights in diesem Jahr zählten vor allem „Saltatio Mortis“ und „Fiddler’s Green“. Doch auch die anderen Bands wurden von Michael Bohnes vom Mülheimer Kulturbüro sorgfältig und zu aller Zufriedenheit der Fans ausgesucht. „Wir haben diesmal den Begriff Folk weit gestreckt“, so Bohnes. „Es passt halt trotzdem ins Konzept, es ist Folkmusik in all ihrer Breite.“
Mit etwa 2200 waren zwar etwas weniger Besucher, als in den Vorjahren gekommen. Dies liege aber vor allem am Tageskassengeschäft. „Da überlegen sich die Leute bei Regen tatsächlich nochmal, ob sie kommen“, glaubt der Organisator. „Aber die meisten kaufen sich schon sehr früh Festivaltickets und diesen Fans macht das bisschen Regen dann auch nichts aus.“
Die Planungen für das 15-jährige Jubiläum im nächsten Jahr haben die Veranstalter auch schon fast abgeschlossen. Bis auf wenige Bands ist alles gebucht und in trockenen Tüchern. „Tanzwut, Russkaja und Celtica werden auf jeden Fall dabei sein“, verrät Bohnes. Zum Teil alte Gesichter, die immer wieder gerne nach Mülheim zum Burgfolk kommen – eben genauso wie die Besucher.