Mülheim. Brachial ging es los, inzwischen – 20 Jahre später und mit neuer Besetzung – wird schön gespielt: Die kultige Cover-Band FKK machte in den vergangenen zwei Jahrzehnten einige Wandlungen durch, geblieben ist der Spaß an Konzerten mit Partystimmung.

Mit einem Geburtstagsständchen ging es los, nun feiert die Band selbst ihr 20-Jähriges (plus ein paar Monate mehr). Doch machte FKK, die kultige Coverband, in den vergangenen zwei Jahrzehnten einige Wandlungen durch – in der Besetzung wie im Sound.

Die Band, um das gleich klarzustellen, hat nichts mit Freikörperkultur zu tun. Vielmehr setzt sich ihr Name aus den Anfangsbuchstaben der Vornamen der Gründungsmitglieder zusammen: Jedoch blieb von Frank Niedeggen, Klaus Vanscheid und Kim Merz nur letzterer der Band treu. Dabei war er derjenige, der zuerst unsicher war, ob er das überhaupt wollte: die Lieder anderer spielen. Denn Kim Merz war es gewöhnt, eigene Titel zu singen.

Er selbst nennt sich ein „One Hit Wonder“ – wobei er genau genommen drei mal einen Hit hatte. „Charline“ hieß der erste: 1979 kletterte das Lied der Rockband „Wallenstein“, bei der Kim Merz sang, in die Top 20 der deutschen Charts. Den zweiten Hit hatte er als (Schlager-)Solist: „Der Typ neben dir“ basierte auf einem Lied von Willy DeVille. Und zuletzt schrieb er Wolfgang Petry das Lied „Wahnsinn“ auf den Leib.

100 Auftritte im Jahr

Doch zurück zu den FKK-Anfängen: Eigentlich sollte auch der gemeinsame Auftritt des Trios im Jahr 1993 eine einmalige Sache sein. Für den Geburtstag dreier Mülheimer Gastronomen taten sich die drei Musiker zusammen, doch zeigte bereits die erste Probe: „Das passte, es klappte super – auch stimmlich.“ So wurden aus einem Ständchen schnell 100 Auftritte im Jahr – Tendenz weiter steigend.

„Am Anfang war eine Menge Alkohol im Spiel“, sagt Kim Merz und meint die Band und das Publikum. Das passte zur Partystimmung bei den Konzerten und der Musik. Den Sound der Anfangsjahre beschreibt der Sänger als „brachial“: „Wir haben nicht auf Schönheit geguckt, sondern einfach durchgehauen.“ Einen speziellen Sound hatte FKK damals, denn neben Akustikgitarren gab ein Akkordeon, gespielt von Barney Brands, den Ton an. Auf ein Schlagzeug wird bis heute verzichtet.

Ende der 1990er kam es zu den ersten Wechseln in der Besetzung, bis schließlich nur Kim Merz als Sänger der ersten Stunde übrig blieb. Seit 2008 spielen nun Marc Wardenbach (Gitarre), Pascal Paschek (Keyboard) und David Merz (Gitarre) als FKK. Von den brachialen, alkoholgeschwängerten Anfängen ist nichts mehr übrig. Die aktuelle Besetzung ist für Kim Merz die bisher beste: „Wir sind heute perfekter, spielen schöner“ – und mit mehr Spaß. „Der Druck ist raus, weil keiner mehr davon leben muss.“ Ein Hobby ist FKK für Kim Merz und seine Bandkollegen inzwischen – eines, das sich immer noch hören lassen kann.