Als Günter Walkenhorst vor Wochen eine 3-Tages-Reise für sich und seine Frau nach Berlin buchte, ahnte er zwei Dinge nicht: 1. Dass Deutschland im Finale der Fußball-WM stehen würde, 2. Dass in der Hauptstadt vom 12. bis 14. Juli - und vor allem am Folgedienstag - der Bär los sein würde. Der Zufall wollte es so und der Mülheimer erlebte das große Spektakel an der Spree hautnah mit. „Es war traumhaft, teilweise der Wahnsinn“, berichtete er gestern nach seiner Rückkehr nach Broich. Einen Tag hatten die Walkenhorsts noch drangehängt, waren also auch am Dienstag noch vor Ort, als die Goldjungs einflogen.
500 Meter von der Fan-Meile entfernt befand sich das Hotel, in dem der Wirt der Gaststätte Am Heuweg und seine Gattin abgestiegen waren. „Schon am Samstag, als wir in Richtung Brandenburger Tor spazierten, war auf der Fanmeile und am Brandenburger Tor viel los. Obwohl da ja nur das Spiel um den dritten Platz gezeigt wurde. Am Sonntag war dann die Hölle los, obwohl es zwischendurch ja in Strömen regnete.“
Die erste Halbzeit des Endspiels schauten sich die Mülheimer auf der Fan-Meile an. „Dann wurde es mir da doch zu aufregend, ich wollte ja keine Herzattacke kriegen“, so Günter Walkenhorst. Die zweite Halbzeit verfolgten sie daher in einem Einkaufszentrum am Alexanderplatz. „Da war es ruhiger, richtiges Chaos gab’s trotz der Menschenmassen aber nirgendwo.“
Den Einzug der Champions beo-bachtete das Paar vom Hotelfenster aus, denn auf den Straßen „ging nichts mehr“. „Wir konnten den vorbeifahrenden Cabrio-Bus mit den Spielern von oben sehen, das war toll. Den Rest haben wir uns allerdings im Fernsehen angeguckt.“