Geriater, die eigentlich Hausärzte für alte Menschen sind (was viele Hausärzte auf die Palme bringt), behandeln nicht vordergründig einzelne Funktionsstörungen, sondern versuchen insgesamt, alternden, mehrfacherkrankten Menschen zu einem besseren Leben zu verhelfen. Diesem Ziel ordnen sich die weiteren Schritte unter.

Das bedeutet oft auch, die steigenden Medikamentengaben zu hinterfragen. Im Alter ist die Einnahme von zehn und mehr Präparaten keine Seltenheit und mit zunehmender Dauer kann nicht mal mehr in jedem Fall geklärt werden, warum welches Medikament gegeben wurde, geschweige denn, ob und wie sich der Cocktail im Körper zu Nebenwirkungen verdichtet.

So wenige ambulante Praxen es gibt, so zügig bilden immer mehr Krankenhäuser geriatrische Fachabteilungen und Kliniken, auch das Evangelische Krankenhaus, das eine Tagesklinik mit 30 Plätzen dem Land vor Gericht erst abtrotzen musste. Gleichwohl ist ein Krankenhaus genau der Ort, den man für alte Menschen gerne vermeiden möchte. Die Krankenkassen wegen der Kosten. Die alten Menschen und ihre Angehörigen, weil gerade für Alzheimer-Patienten jede Änderung der gewohnten Umgebung ein Problem darstellt.