Nach wie vor überfahren viele Autofahrer die Kreuzung Velauer Straße/Essener Straße vor der A40-Auffahrt. Im Schnitt werden im Quartal rund 1000 Fahrzeuge bei Rot erfasst.
„Wir haben alle aussortiert, wo es kein zweites Beweisfoto oder auch nur den Hauch eines Zweifels gibt“, sagt Bernd Otto, Leiter des Ordnungsamtes. 354 eindeutige Rotlichtverstöße blieben danach im ersten Quartal und 341 im zweiten Quartal übrig, die zur Anzeige gebracht wurden oder noch werden. Das sind über 100 im Monat. „Wir sind fassungslos“, sagt Otto und weiß, dass darunter auch zahlreiche Rotlicht-Verstöße sind, bei denen die Ampel schon lange Zeit auf Rot stand. „Das bedeutet jedes Mal, dass ein hohes Unfallrisiko an der Stelle bestand.“
Weil es an dieser Kreuzung in der Vergangenheit zu mehreren schweren Unfällen gekommen war, hatte die Stadt vor einem Jahr die Anlage installiert, um Autofahrer zu „erziehen“ und die Unfallgefahr zu minimieren. Augenzeugen hatten dort immer wieder beobachtet, dass Fahrzeuge bei Rot die Ampel noch schnell Richtung Autobahn passierten. „Unsere Ergebnisse zeigen, wie wichtig und sinnvoll die Einrichtung der Anlage war“, sagt Otto. In den ersten Wochen waren sogar Hunderte von Fahrzeugen an der Stelle geblitzt worden. Inzwischen werden auch die Rotlicht-Verstöße beim Abbiegen registriert.
Nach der Länge der Rotlichtphase zum Zeitpunkt des Überfahrens richtet sich das Bußgeld und die Zahl der Strafpunkte. „Das kann bis hin zum Fahrverbot führen“, sagt Otto und weiß: Je höher die Strafe, desto härter der Kampf gegen die Behörde, der man mit Hilfe von Anwälten Fehler nachweisen will. Auch deshalb, betont der Amtsleiter, gehe die Stadt nur gegen die Fahrer vor, wo sie sich des eindeutigen Verstoßes sehr sicher sei.