Mülheim. Die städtische Wohnungsbau-Tochter SWB steckt ihre Ziele für die nächsten Jahre fest. Ulf Lennermann wurde zum neuen Geschäftsführer gewählt.
Der Rat der Stadt hat in geheimer Abstimmung Ulf Lennermann (48) zum neuen Geschäftsführer der städtischen Wohnungsbau-Tochter, SWB, gewählt. Er wird im Herbst die Nachfolge von Klaus Kunze antreten, der Anfang des Jahres gestorben ist. Kommissarisch wird der SWB derzeit vom Geschäftsführer der städtischen Beteiligungsholding, Dr. Hendrik Dönnebrink, geleitet. Lennermann arbeitet zurzeit noch bei einer Berliner Landesbaugesellschaft als Prokurist.
Die Wahl von Ulf Lennermann fiel sehr knapp aus. Der Aufsichtsrat der SWB unter Leitung von Heiko Hendriks (CDU) hatte eine Findungskommission eingerichtet, die sich mit 50 Bewerbungen aus ganz Deutschland auseinandergesetzt hat. „Mit sieben Kandidaten haben wir uns sehr ausführlich befasst, davon blieben am Ende zwei übrig“, so Hendriks. Völlig gleichwertig, wie es heißt. Die endgültige Entscheidung habe man daher dem Stadtrat übertragen.
Drei große Ziele für die nächsten Jahre
Die ursprüngliche Doppelspitze – technischer und kaufmännischer Leiter – stand bei der SWB nicht mehr zur Diskussion. „Wir verfügen über einen sehr guten technischen Unterbau“, sagt der Aufsichtsratsvorsitzende. Für die nächsten Jahre setzt der Aufsichtsrat drei große Ziele: Der Bestand soll kontinuierlich modernisiert werden. Dabei denkt Hendriks sowohl an die energetische Sanierung der Wohnungen, aber auch an die Zusammenlegung von Wohnungen, um dem Wunsch nach mehr Wohnraum gerecht zu werden. Im vergangenen Jahr investierte SWB in die Instandhaltung 17,8 Millionen Euro, so SWB-Prokurist Andreas Timmerkamp. In diesem Jahr soll die Investitionssumme in ähnlicher Höhe liegen.
Die Leerstandsquote von aktuell fünf Prozent dürfe nicht weiter steigen, heißt es. Schon jetzt macht SWB dadurch jährlich einen Verlust von rund drei Millionen. Als Reaktion auf den demografischen Wandel erwartet der Aufsichtsrat, dass der neue Chef sowohl die Senioren als auch die Studenten in den Blick nimmt. Gerade in Broich, Speldorf und in Stadtmitte, so Hendriks, könnten SWB-Wohnungen für Studenten sehr interessant sein – auch wegen der im Vergleich günstigen Miete von 5,10 Euro pro Quadratmeter. „Wir sollten überlegen, ob wir nicht mehr Wohnungen zusammenlegen, um Studenten Wohngemeinschaften zu ermöglichen.“
Beseitigung der Unwetterschäden
Die dritte große Aufgabe sieht SWB in der Beseitigung der Unwetterschäden. Die Wohnungsgesellschaft, die stets mit der grünen Umgebung ihrer Anlagen warb, muss feststellen, dass von den 6000 Bäumen auf ihren Grundstücken 800 zerstört worden sind. Auch hier steht Erneuerung an.