Stadtmitte. .

Wie gut, dass es auf dem Schulhof der Martin-von-Tours-Grundschule so viele Bäume gibt - und dass die Lehrerinnen und Erzieherinnen sich reiflich überlegt haben, was man damit anfangen kann. Eine Slackline zum Balancieren haben sie aufgespannt, Hängematten zum Ausruhen aufgehängt und an einer besonders verzweigten Kastanie sogar eine profimäßige Kletterausrüstung angebracht. „Bewegungsförderung ist ein wichtiger Baustein in unserem Schulprogramm - nicht nur im Sportunterricht“, sagt Schulleiterin Ulrike Kordel. Deshalb gibt es in jeder Klasse auch eine Kiste mit Spielen für die Pause und seit einiger Zeit auch eine große Kletterspinne auf dem Hof, die dank großen Elternengagements angeschafft werden konnte.

Deutsch und Mathe, die klassischen Lernfächer sind richtig wichtig, sicher. „Wir legen aber auch viel Wert auf die musische Erziehung. Kunst und Musik sind für die Entwicklung der Kinder ebenfalls von großer Bedeutung. Da kommen noch mal ganz andere Seiten bei den Schülern zum Vorschein“, erklärt die Rektorin. Fürs nächste Schuljahr ist eine ganz besondere Aktion geplant. Es soll eine Kunst AG für alle interessierten Mädchen und Jungen geben, die in Zusammenarbeit mit der Künstlerin Anne Peters das Schulgebäude (vor allem innen) verschönern. Seit die neuen Brandschutzvorschriften gelten, sind die Wände nämlich recht kahl.

Auch das soziale Lernen zählt zu den Schwerpunkten an der Eduardstraße. Die I-Dötze nehmen an einem speziellen Programm teil, das sie empathiefähig machen soll. Streitschlichter-Schulungen werden später durchgeführt. „Grundschulkinder sind im Grunde ja gar nicht streitsüchtig, es fehlt ihnen nur manchmal an Mitteln, sich auszudrücken“, weiß Kordel.

Ein friedliches Miteinander und gute Klassengemeinschaften seien die unabdingbare Voraussetzung dafür, dass Schüler gut lernen könnten. „Jedes Kind muss sich angenommen fühlen - so, wie es ist.“ Froh ist das Kollegium darüber, dass es an der Schule (noch) eine Sozialarbeiterin gibt, die unter anderem auch Kindersprechstunden anbietet. Bei ihr kann jede(r) vertrauensvoll seine Sorgen loswerden. Einfach mal ‘was erzählen können die Kleinen aber auch ihrer Lehrerin und/oder den Mitschülern vor jeder ersten Stunde. Der Offene Unterrichtsbeginn ist auch dazu gedacht, dass erstmal eine Viertelstunde lang Privates ausgetauscht werden kann. Dann müsse später auch nicht mehr so viel mit den Tischnachbarn getuschelt werden . . .

Als katholische Grundschule will die Martin-von-Tours-Schule natürlich auch christliche Werte vermitteln (siehe Text unten).