Furat Salam hat den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt und kürzlich mit „Layali“ sein arabisches Spezialitätenrestaurant an der Friedrichstraße 9 eröffnet. „Ich verwende über 40 Gewürze in meiner Küche, bereite Soßen mit Granatäpfeln, Pflaumen und Orangen zu, koche mit Nüssen und viel frischem Gemüse“, erklärt der Koch aus dem Irak. Auch eine spezielle Teekarte bietet er seinen Gästen an. In seiner Küche vereint sich die arabische Welt, er bietet irakische, libanesische, ägyptische oder marokkanische Gerichte an.

Mülheim kann man vielleicht nicht als gastronomisches Mekka bezeichnen, das Restaurant-Angebot muss sich aber keinesfalls verstecken. Die Stadt am Fluss ist kulinarisch international aufgestellt. Viele Restaurant sind mit ihren Angeboten nicht auf Landesgrenzen beschränkt, sondern bereiten Spezialitäten zu, die sich auf Kulturkreise oder geografische Regionen beziehen.

So auch das „Lezginka“ an der Löhstraße 76 (ehemaliges Schifferhaus). Das große Restaurant führt Gerichte aus dem Kaukasus auf der Karte, der eurasischen Hochgebirgsregion zwischen Schwarzem und Kaspischem Meer. Dazu gehören Länder wie Russland, Armenien, Georgien, Türkei oder Aserbaidschan, die Küche ist entsprechend vielseitig. Das Team um Hassan Syleymanov beschränkt sich aber nicht auf das Essen allein, sondern möchte seinen Gästen auch die Kultur der Region näher bringen. „Mit einem „Schwedischen Menü“, wie es in Russland heißt, bekommt der Gast drei bis acht Gänge für je sechs Euro. „Wenn er satt ist, sagt er einfach Bescheid“, erklärt Syleymanov. Samstags gibt es dazu Livemusik und Tanz, auch das gehört zu einem guten Essen. Russen kommen aus der ganzen Region, aber auch Deutsche schätzen die kaukasische Gastfreundschaft.

Lamm-Vindaloo oder Peking-Ente

„Das Ruhrgebiet ist durch die besondere Einwanderungsgeschichte gastronomisch seit jeher eine vielfältige Region mit Einflüssen aus der ganzen Welt. Mülheim bildet hier keine Ausnahme“, erklärt Jörg Thon, Mülheimer Sprecher des Hotel- und Gaststättenverbandes, Dehoga. Die Menschen reisen in alle Länder und so hat sich auch das Essverhalten von Grund auf geändert. Sushi oder thailändische Küche, indisches Curry oder ein argentinisches Steak möchten die Menschen auch zu Hause genießen. „In meinem Ratskeller gibt es deutsche und saisonale Küche, aber natürlich fließen auch bei mir, je nach Angebot, mediterrane oder französische Anklänge ein“, sagt Thon, der seit 21 Jahren das Restaurant im Rathaus führt.

Das Ehepaar Anne und Vito Piepoli verwöhnt seine Gäste mit italienisch-mediterranen und internationalen Spezialitäten im „Walkmühlen-Restaurant“ an der Walkmühlenstraße. Auch im „Mediterran“ an der Bachstraße oder dem „Il piccolo principe“ an der Trooststraße wird der Mittelmeerküche gehuldigt.

Täglich frischer Fisch liegt zur Auswahl bereit, köstliche Vor-und Nachspeisen laden dazu ein, mehrere Gänge zu bestellen. Zunehmend beliebt ist die iberische Küche, die im „Pinchos“ an der Leineweber-Straße mit Tapas gepflegt wird. Diese und jene Kleinigkeit in geselliger Runde probieren, dazu ein kräftiger Roter, ein leichter Weißwein oder gar ein frisch gezapftes spanisches San Miguel. Das gefällt junger und älterer Generation gleichermaßen und lässt Urlaubserinnerungen wach werden. Die Portugiesen mit ihrer langen Atlantikküste haben köstliche Seefisch-Spezialitäten kreiert, sind aber ebenfalls Meister im Zubereiten zarter Fleischgerichte. In Mülheim steht dafür das „Pereira“ an der Mellinghofer Straße.

Ob Blinis im „Lezginka“, ägyptisches Kebab Hallah (Kalbsragout) im „Fata Morgana“, Fistikli Kebab (Lammfilet mit Pistazien und Käse gefüllt im „Türkis“, die berühmte Peking-Ente im „Asia“ oder ein Xoriátiki-Salat beim „Griechen“ im Kölner Hof – kulinarische Wünsche müssen in Mülheim nicht unerfüllt bleiben.

Das scharfe, indisch zubereitete Lamm Vindaloo aus dem Taj Mahal an der Auerstraße kann sich der Feinschmecker auch nach Hause kommen lassen oder thailändische Gerichte im Aroy-Dee in Heißen genießen. Oft findet man gerade schmackhafte „Hausmannskost“ aus fernen Ländern in Schnellrestaurants oder Imbissen, wie an der Eppinghofer Straße, wo die türkische Küche zu Hause ist. Eine köstliche Linsensuppe oder türkische Pizza mit Salat sind gesund, schmackhaft und stillen Hunger und Fernweh auch für wenig Geld.

17. Kulinarischer Treff im Juli

Mülheimer Gastronomen unterschiedlichster Nationalitäten verwöhnen ihre Besucher vom 17. bis 20. Juli direkt am Fluss in den grünen Ruhranlagen zwischen Schloßbrücke und Schleuseninsel. Kleine Portionen zu moderaten Preisen erlauben eine kulinarische Reise durch Mülheims Restaurant-Küchen.