Heimaterde.

Im Kerbtal an der Kolumbusstraße, einem von fünf Siepentälern, hat das Umweltamt der Stadt 2012 ein langgezogenes Regenrückhaltebecken unterhalb des Gänsereiterteichs geplant und bauen lassen. „Das Oberflächen- und Dachwasser des Gymnasiums Heißen, durch Rohre zum Siepental geführt, soll über das Becken zurückgehalten und peu à peu in den Bach und von dort in den See an der Max-Halbach-Straße umgeleitet werden“, erklärt Stadtsprecher Volker Wiebels.

Nun hat ein Anwohner (sein Name ist der Redaktion bekannt) schon die Bauarbeiten kritisch verfolgt. „Bereits beim Unwetter im Juli letzten Jahres haben einige der „Lamellen“, mit einer sandigen Mischung gefüllten Drahtkörbe, sogenannte Gabionen, nicht Stand gehalten“, so der Heimaterdler, der das ganze Becken für eine Fehlkonstruktion hält. Die auf dem lehmigen Untergrund gestapelte Konstruktion sei wohl kaum verankert und deshalb unterspült worden, vermutet auch Egon Janz, Vorsitzender der Siedlervereinigung auf der Heimaterde. Er habe nach Pfingsten das Umweltamt informiert, man habe versprochen, sich zu kümmern. Die Stadt habe natürlich aktuell viel mit der Beseitigung der Sturmschäden zu tun, so Janz verständnisvoll. Den ersten Lamellen-Bruch habe man scheinbar gelöst, in dem man die betroffenen Gabionen entfernt habe. Nun sei bei dem Unwetter „Ela“ durch die Wasserflut auch die Seitenwand auf einer Länge von 15 Metern verrutscht. „Der Bachlauf der Wackelsbeck ist jetzt verschüttet“, berichtet Janz. „Wenn Bauwerke bei der ersten Belastungsprobe Schäden aufweisen, ist das ein Problem“, findet Janz, der weiß, dass die Bauarbeiten nicht von einem Fach-, sondern einem Straßenbauunternehmen ausgeführt wurden.

Die Emschergenossenschaft habe sich mit 300 000 Euro an dem Regenwasser-Abkopplungsprojekt beteiligt, wozu auch das Becken gehöre, sagt Ilias Abawi, Sprecher der Emschergenossenschaft. Die abgekoppelte befestigte Fläche von 15 000 m² sei enorm. Die EG wisse vom Schaden des letzten Jahres, der ein Planungsfehler gewesen sei. Die Firma, die das beheben sollte, sei nach dem Kenntnisstand der EG insolvent, so Abawi. Das Regenrückhaltebecken müsse in den ursprünglichen Stand versetzt werden. „Wir überprüfen in regelmäßigen Abständen, wie es dort aussieht“, so Abawi. Die EG sei angehalten zu sehen, ob die Anlage in Betrieb stehe.

Volker Wiebels räumt ein, dass es Fehler bei der Konstruktion gegeben habe, die aber nach einem Ortstermin mit dem Bauunternehmen in dieser Woche, spätestens in vier bis sechs Wochen behoben werden sollen.