Auch eine Woche nach dem Unwetter sind seine Auswirkungen immer noch spürbar. „Wir haben bis jetzt insgesamt 1650 Einsatzmeldungen bekommen, davon sind aktuell noch 350 offen“, berichtet der stellvertretende Chef der Feuerwehr, Sven Werner. Ziel sei es, bis Ende der Woche diesen Rest abgearbeitet zu haben. „Wir arbeiten jeden Tag von morgens bis abends, auch am Feiertag.“ Genau festlegen will sich Werner allerdings nicht, denn: „Wir bekommen zwischendurch immer noch neue Meldungen rein. Viele Bäume sind beschädigt. Da reicht eine kleine Windböe und schon gibt es einen neuen Einsatz.“ Pro Tag werden etwa 50 Einsätze geschafft. „Seit Sonntag sind wir mit allen Boden-Arbeiten fertig. Jetzt wird es schwieriger, denn nun müssen wir die Leitern einsetzen.“

Insgesamt sind 14 Fahrzeuge mit Drehleitern unterwegs, allerdings stammt nur ein einziges aus der eigenen Stadt. Die anderen kommen zum Beispiel aus Duisburg, Wuppertal, Siegen oder Frechen. Eigentlich verfügt die Feuerwehr über drei solcher Fahrzeuge. Aber bei einem der Wagen ist die Drehleiter seit fünf Tagen kaputt und wird zur Zeit repariert. Das zweite Fahrzeug ist an der Feuerwache stationiert. Es ist für Brandeinsätze reserviert. „Im Notfall würde es zu lange dauern, wenn der Wagen erst aus der Stadt zurückgeholt werden müsste“, erläutert Werner.

Insgesamt waren seit letzter Woche 3000 Einsatzkräfte aktiv. Die höchste Einsatzquote lag an einem Tag bisher bei 800 Personen. Gut 80 Prozent der Einsatzkräfte seien Ehrenamtliche, etwa vom THW oder der Freiwilligen Feuerwehr, so Sven Werner. Gestern waren nur die 140 örtlichen Feuerwehrleute im Einsatz, ab heute werden sie von vier insgesamt 700 Mann-starken Feuerwehr-Bereitschaften aus ganz NRW unterstützt. In der letzten Woche hatten bereits insgesamt 1200 Feuerwehrleute aus dem Regierungsbezirk Detmold die Arbeit vor Ort unterstützt.

Auch die Tagesordnung der ersten Sitzung des neuen Rates stand im Zeichen der Sturmfolgen. Mit nur zwei Enthaltungen wurde ein Antrag der SPD-Fraktion angenommen. Die Sozialdemokraten fordern die Stadt auf, ein Baumpatenschaftsprogramm zu initiieren. So soll ein Spendenkonto eingerichtet und den Bürgern die Möglichkeit gegeben werden, Wünsche zu äußern, für welche Standorte sie eine Patenschaft übernehmen möchte. Wie dies freilich praktisch umgesetzt werden könnte, dazu konnte die Stadtverwaltung natürlich gestern noch nichts sagen.

Es gibt viel zu tun. Das hat sich auch die Arbeitsagentur gedacht. Deswegen richtete die Chefin der örtlichen Agentur, Christine Fern, einen Appell an die örtlichen Unternehmen. Arbeitslose könnten als befristete Helfer dazu beitragen, Auftragspitzen abzuarbeiten. Das Ergebnis: zwei Dachdecker haben eine Stelle bekommen.

Die Stadt warnt des Weiteren weiterhin davor, Grünanlagen, Parks, Spielplätze, Alleen oder ähnliches zu betreten. Es besteht sogar ein offizielles Verbot des Regionalforstamtes, die Wälder zu betreten. Bei Verstößen kann ein Bußgeld erhoben werden.

Für Bäume, die drohen umzukippen, ist eine Fällgenehmigung notwendig. Betroffene sollten direkt Kontakt mit Wolfgang Persy von der Unteren Landschaftsbehörde aufnehmen 455-7039.

Überall ist mittlerweile der Schulbetrieb wiederaufgenommen worden, außer an der Dependance Fünter Weg der Grundschule Filchnerstraße. Alle städtischen Kitas sind seit heute wieder in Betrieb.

Bei den Straßen sieht die Lage so aus: Die B1 (Obere Saarlandstraße) soll spätestens heute freigegeben werden. Bismarckstraße und Essener Straße sind in Fahrtrichtung Innenstadt weiterhin gesperrt.

Im ö ffentlichen Nahverkehr stellt sich die Lage heute so dar: Die Straßenbahnlinie 104 verkehrt wieder uneingeschränkt, die 110 weiterhin nur zwischen Friesenstraße und Stadtmitte.

Der Abgabe-Termin für Bruchholz der MEG hat sich bewährt und wird am kommenden Samstag, 21. Juni, zwischen 9 und 18 Uhr an der Yorckstraße, an der ehemaligen Straßenmeisterei, wiederholt. Infos unter: 99 66 0-255.