Altstadt. . Die Zugänge zum Tiergehege im Witthausbusch sind komplett versperrt. Dafür haben die umgestürzten Bäume vier Ausgänge in den Zaun rund ums Wildgatter gerissen. Es wird noch Tage dauern, bis die Wege wieder freigeräumt sind.

Aus dem Wildgatter im Witthausbusch sind nach dem Pfingstunwetter drei Damhirsche verschwunden. Sie konnten durch die Lücken schlüpfen, die umgestürzte Bäume in den 1,80 Meter hohen Mattenzaun gerissen haben. „Wir machen uns aber kein Sorgen um die Tiere“, sagt Frank Lenz, Vorsitzender der Bürgerstiftung, „denn sie können sich im Wald unproblematisch ernähren.“ Andere Folgen des verheerenden Gewitters bereiten ihm größere Sorgen.

Noch drei Tage nach der Wetterkatastrophe ließen die Ereignisse in der Nacht zum Dienstag Frank Lenz nicht los. „Ich bin durch die Jagd viel im Wald. Was ich aber jetzt gesehen habe, das ist unglaublich.“

Wohin er auch geblickt habe, überall herrschte Chaos im Gelände: „Ich bin mit unserer Tierpflegerin Gabi Schulte nachts um 3 Uhr zum Gehege gegangen. Ich habe den Weg nur mühsam gefunden, weil jeder zweite Baum quer liegt.“

„Das Muflongehege ist zum Glück dicht geblieben, aber vom Damwild fehlen jetzt drei der 15 Tiere“, berichtet Frank Lenz. Er glaubt, dass die als gesellig geltenden Damhirsche wieder Kontakt zu ihren Artgenossen suchen werden. „Sie wissen nur nicht, wie sie wieder hineinkommen“, sagt Frank Lenz. So könnten die Futterstellen ein Lockmittel werden, um die Tiere zurück ins Wildgatter zu holen.

Gefahr drohe dem Damwild vorerst noch von frei laufenden Hunden. „Wenn sie durch die Lücken im Zaun ins Gehege gelangen, dann bricht Panik aus. Dann sind die Hirsche weg“, befürchtet Frank Lenz. Er appelliert an die Hundehalter, auf ihre Lieblinge besonders Acht zu geben.

Die Bürgerstiftung steht jetzt vor dem Problem, die gefällten Bäume und das Bruchholz zu entsorgen. Allein das werde bis zu 20 000 Euro kosten, habe eine erste Schätzung ergeben.

Dank des Sturms wurde dem Vorstand eine weitere Entscheidung abgenommen: Die am Hang nicht mehr sicher stehenden Bäume werden jetzt tatsächlich beseitigt. „Damit sie nicht auch auf den Zaun fallen, werden sie abgetragen und nicht gefällt“, erläutert der rührige Stiftungsvorsitzende, der jetzt mit weiteren 25 000 Euro Kosten rechnet.

Jetzt geht das Kettenöl aus

In den nächsten Tagen soll der Zaun um das Wildgatter repariert werden. Doch ob das klappt, erscheint Frank Lenz noch mehr als unsicher. „Wir müssen uns den Zugang frei schneiden, sonst kommen wir nicht an Gehege heran. Doch es gibt kein Kettensägenöl mehr. Für diesen Dauereinsatz hat niemand so viele Vorräte angelegt.“