Björn Hielscher wurde vom Unwetter schwer getroffen. Der Saarner hat sich erst vor kurzem mit der „Saarner Currywurst“ selbstständig gemacht und stand in seinem historischen Ford Transit samstags auf dem Saarner Marktplatz. Doch nun liegt der Oldtimer-Transporter und damit eventuell auch seine berufliche Existenz in Trümmern - unter dem dicken Stamm einer abgeknickten Eiche begraben. „Das ist sehr bitter für uns, denn lange haben wir nach solch einem Fahrzeug gesucht“, so der Jungunternehmer. „Das war ein Liebhaberstück, das nicht so leicht zu ersetzen ist.“ Auch Angelika Kremer steht wie betäubt vor dem Geschäft ihrer Schwester an der Düsseldorfer Straße im Dorf Saarn. Da die Räume von „Wohnkunst“ im Keller des Hauses untergebracht sind, hat es das Geschäft besonders hart erwischt. „Alles stand unter Wasser, wir haben versucht zu retten, was zu retten war“, erzählt die 58-jährige Duisburgerin nach wie vor unter Schock. Vor dem Geschäft türmen sich Möbel, Stoffe, Körbe und viele andere Dekoartikel auf dem Bürgersteig. Da sich die Inhaberin derzeit im Urlaub befindet, ist Schwester Angelika noch nachts aus Duisburg-Homberg gekommen. „Als ich ankam, waren schon unzählige Helfer am Werk“, erzählt die 58-Jährige. „Zum Teil völlig fremde Menschen, die bis tief in die Nacht geholfen haben, das Wasser aus den Räumen zu pumpen. Überwältigend!“ Auch Hauseigentümerin Mechthild Werry war von der Hilfsbereitschaft der Nachbarn überwältigt. „Kellner aus den umliegenden Lokalen haben hier eine Nachtschicht eingelegt, Messdiener vom Kloster, die gerade von ihrer Pfingstfreizeit zurückgekommen sind, haben sofort mit angepackt.“ Den Schaden können weder Mechthild Werry noch Angelika Kremer einschätzen.