Wie geschmiert lief’s auch für den jungen Autor Ferdinand Schmalz, geboren 1985, aus der Steiermark. Mit seinem Erstling „Am Beispiel der Butter“, ebenfalls vom Schauspiel Leipzig, war es der zweite Mülheim-Debütant, der mit einer Molkerei-Geschichte „absahnte“: Als letzter Wettbewerbsbeitrag lief das wortspielerische Stück, bei dem die Gesellschaft ihre Abdrücke in weiche Butter hinterlässt. Damit ging Schmalz glatt ins Finale. Er war der Favorit von Christine Wahl, die sich dann aber – mit ihrem Vorschlag in der Minderheit – in der Patt-Situation für Wolfram Höll entschied. Nachdem alles gelaufen war, saß Schmalz, der in Wien Philosophie und Theaterwissenschaft studiert, gut gelaunt in der Kulturbar Sol neben dem Theater. Die Jury-Debatte habe er sich nicht angeschaut, sagt Schmalz: „Ich war zu nervös, aber ich hatte ein Mäuschen, das mir zwischendurch berichtet hat.“ Natürlich hätte er gern den Preis nach Hause getragen. Aber es sei schon eine Ehre, mit seinem ersten Stück gleich nach Mülheim eingeladen worden zu sein. Sein Ziel habe er auch erreicht: „nicht zuerst rauszufallen“. Das Festival sei eine gute Gelegenheit, „sich mit anderen Autoren zu vernetzen und dann noch an diesem wahnsinnig schönen Ort“. Ein neues Stück über die Folgen eines Unfalls habe er bereits in Arbeit. Mal gucken, ob Schmalz damit wieder dabei ist. Doch erstmal werden die diesjährigen Preisträger Wolfram Höll, Rimini Protokoll und Milena Baisch (Kinderstücke) in einer Feierstunde voraussichtlich am 22. Juni geehrt.