Mülheim. Die Prinzessin und der Pjär von Milena Baisch. Kinder-Stücke enden mit öffentlicher Jury-Debatte.

Was verbinden Sie mit Mülheim?

Milena Baisch: Bei der Stadt Mülheim denke ich an die Ruhr, und dann denke ich ziemlich schnell an Bochum, wo ich die ersten vier Jahre meines Lebens verbracht habe. Ich freue mich sehr, anlässlich des Festivals endlich mal wieder in die Gegend zu kommen, in der alles begonnen hat.

Wovon erzählen Sie in „Die Prinzessin und der Pjär“?

Baisch: Zwei Kinder werden nach Schulschluss versehentlich in der Toilette eingesperrt und müssen es eine Stunde miteinander aushalten und einen Befreiungsplan entwickeln. Gar nicht so leicht, denn die Einserschülerin Lisasophie und der Sitzenbleiber Pierre hatten bis dahin noch nie ein Wort gewechselt.

Wie war der Entstehungsprozess?

Baisch: Ich hatte mich beim Berliner Kindertheaterpreis beworben, das ist ein Workshop für Autoren beim Grips Theater. In diesem Rahmen ist das Stück entstanden, und zu meiner großen Freude ist es dann am Grips auch gleich inszeniert worden.

Ist unter den anderen nominierten Stücken eins, das Sie besonders spannend finden?

Baisch: Ich habe leider noch keines gesehen, aber „Mensch Karnickel“ von Rudolf Herfurtner gelesen. Das ist eine sehr berührende Geschichte über ein Flüchtlingskind, das als Fremder nach Hause kommt und dort etwas Fremdes vorfindet: einen neuen Stiefbruder. Für den Zuschauer sind beide Kinder Fremde, denen man nahe kommt.

Milena Baischs Stück „Die Prinzessin und der Pjär“ ist in der Inszenierung des Berliner Grips Theater heute um 10 Uhr und um 14 Uhr im Theater an der Ruhr zu sehen.