Ob der seltsamen Gestalten im Schaufenster bleiben Passanten vor dem Ladenlokal an der Wallstraße 14 stehen, wo ehemals die Galerie Art Expo war, und schauen neugierig durch die Scheiben. Wie zum Turm aufgespießt wirken die Spielzeug-Tierfiguren, daneben tummeln sich teils gruselige Fabelwesen und an einer Ecke grüßt ein niedliches Erdmännchen: Tierisch geht’s bei der Ausstellung „Nebulös II“ zur Sache.

Das Tier als „Kunst-Option“ haben sechs Kreative aus dem Ruhrgebiet entdeckt: Rainer Heicappell, Peter Helmke, Ilse Hilpert, Helmut Kottkamp, Tanja Moszyk und Joachim Poths. In Illustration, Malerei, Grafik und Fotografie, mit Objekten und Installationen haben sie sich dem Thema humorvoll, aber auch kritisch genähert. Als Karikatur des Menschen hocken die Frösche von Helmut Kottkamp auf Sonderplätzen in den Nischen. Es sollen noch mehr werden, wenn die grünen Hüpfer auf Wanderung vom Rathaus, wo sie bis Ende Mai zu sehen sind, zur Wallstraße gehen. Einen Käfer mittels Fernglas über Spiegel zu entdecken gibt es bei einer Installation von Kottkamp und eine Tiermumie aus Regenschirm, Bettlaken und Bandagen wartet im Schaufenster auf Erleuchtung.

Die Beziehung des Menschen zur Natur, den Aspekt der Nahrungsmittelindustrie, die das Tier zum Produkt macht, hat Ilse Hilpert in ihren Arbeiten aufgenommen: Fabelwesen sind aus Hundespielzeug und Snacks fürs Haustier entstanden. In Real-Scanns zeigt Peter Helmke anhand einer Mücke das Wunderwerk der Natur. In die Comicrichtung à la Lucky Luke geht Rainer Heicappell mit der witzigen Illustration eines strickenden Pferdes – die Socken sind schon fertig.