Mülheim. . Für seine ersten Sprüharbeiten kassierte Thomas Baumgärtel 1986 ein Bußgeld; heute ist „Streetart“ gehypte Kunstform. Dass der sebsternannte Bananensprayer mehr ist als sein Synonym, zeigt die Ausstellung in der Galerie Fox. Vorher sprüht Baumgärtel aber tatsächlich noch eine Banane – ans Mülheimer Museum.

Die Signatur ist zugleich Berufsbezeichnung: Als „Bananensprayer“ unterzeichnet Thomas Baumgärtel aktuelle Werke und hat damit alles gesagt. Vor 30 Jahren hängte er – mehr durch Zufall – die erste Banane ans Kreuz, inzwischen sind die gelbe Frucht und sein ironischer Umgang mit Kunst seine Markenzeichen geworden.

Am Samstag, 10. Mai 2014, 14.30 Uhr, besprüht er das Mülheimer Kunstmuseum und erneuert die Banane, die es als „herausragenden Kunstort“ markiert. Ab 15 Uhr sind zudem „Neue Sprayarbeiten“ in der Galerie von Ricarda Fox zu sehen.

Harald Schmidt in klassischer Pose

Thomas Baumgärtel - Bananensprayer

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    Die Banane darf nie fehlen, auch wenn man sie nicht auf den ersten Blick sieht. Doch bei Thomas Baumgärtels aktuellen Arbeiten muss der Betrachter sowieso zweimal hinsehen – und noch ein drittes und viertes Mal. Unzählige, bunte Farbflecken zieren die Leinwände und setzen sich zu Porträt- und Landschaftsbildern, zu Stillleben zusammen. Harald Schmidt sieht man da in klassischer Pose, Robin Gibb in jungen Jahren oder auch einen Leuchtturm. Geht man näher ran, verschwimmen die Konturen, bis nur gesprühte Flächen in Form typischer Baumgärtel-Bananenstielen übrigbleiben. Und weil Baumgärtel Baumgärtel ist, nennt er das „Bananenstiel-Pointillismus“.

    Bezug zur Kunstgeschichte haben auch seine ausgestellten „Spraygramme“, die von Man Rays Fotogrammen inspiriert sind. Rund um Objekte, die er auf Leinwand gelegt hat, sprüht Baumgärtel da – um Tacker und Messer und, natürlich!, Bananen.