Mülheim/Kettwig. . Ob die Ev. Kirchengemeinde Kettwig den Kirchenkreis wechselt - diese Frage bleibt noch offen. Weitere Beratungen sind notwendig. Die kommende Frühjahrssynode wird jedenfalls noch nicht darüber beraten.

Ob die Evangelische Kirchengemeinde Kettwig vom Kirchenkreis an der Ruhr zum Kirchenkreis Essen wechseln wird - die Frage bleibt weiter offen. Von der Tagesordnung der Kreissynode am Samstag, 24. Mai, ist sie jedenfalls wieder gestrichen worden. „Es geht hier um komplexe Kirchensteuerfragen – auch, weil sich die Gemeinde über Teile von drei Städten erstreckt – Mülheim, Essen-Kettwig und Heiligenhaus. Da gibt es noch Klärungsbedarf“, erklärt Superintendent Helmut Hitzbleck. Nach einem ersten Gespräch unter Moderation des Finanzdezernenten der Landeskirche sei für Juni daher ein zweiter Beratungstermin anberaumt.

Schon im Sommer 2012 hatte das Presbyterium der Kettwiger Gemeinde, zu der auch rund 100 Protestanten aus Mülheim-Ickten und etwa 330 Heiligenhauser gehören, entschieden, dass man zum Kirchenkreis Essen wechseln wolle. Auch für die Mülheim-Icktener war schnell klar, dass ihre Kirche die Kettwiger Marktkirche ist und bleiben soll.

Käme es zum Wechsel, gingen dem Kirchenkreis an der Ruhr nicht nur rund 6600 Mitglieder, sondern auch Kirchensteuereinnahmen verloren. „150 000 Euro würden uns fehlen“, rechnet Hitzbleck vor. Insgesamt beläuft sich das Kirchensteueraufkommen an der Ruhr übrigens auf 6,2 Mio Euro – nach Abzug der Pfarrstellenkosten. „Um den Verlust auszugleichen, müsste es unserer Meinung nach daher für eine gewisse – durchaus auch längere - Zeit einen finanziellen Ausgleich für den Kirchenkreis an der Ruhr geben, den der Kirchenkreis Essen zahlen müsste“, so der Superintendent. Aber auch weitere finanzielle Fragen gelte es noch einmal zu beleuchten.

Blieben die Kettwiger im Kirchenkreis an der Ruhr, müsste u.a. ihre Gemeindeverwaltung, die Essen-Rüttenscheid übernommen hat, in den Kirchenkreis an der Ruhr integriert werden. Dieser könnte aber nicht nur mit den Kettwiger Kirchensteuern, sondern auch mit Zusatzeinnahmen rechnen (Höhe noch unklar). Die Kreissynode Essen stimmte für den Wechsel, erst im Herbst soll nun die Kreissynode an der Ruhr endgültig ihr Votum abgeben.