Zur Eröffnung des Hafenbeckens und nach achtjähriger Bautätigkeit stellt sich die Frage: Blieb Ruhrbania im gesetzten Kostenrahmen, den andere Projekte oft verlassen? Schon im Mai 2006 schätzte die Verwaltung die städtischen Kosten für die Ruhrpromenade auf 20 Millionen Euro. Dazu zählten der Rückbau der Ruhrstraße, das Hafenbecken, die Stichstraßen, die Verlegung der Versorgungsleitung und der Abriss von Gebäuden, mindestens von Bücherei und Rathausanbau.

Grundstücksverkäufe

Auf der Einnahmenseite wurden neben Fördermitteln des Landes in Höhe von 6 Millionen auch Grundstückserlöse von zunächst 12 bis 14 Millionen Euro angegeben, die dann auf 10 Millionen Euro korrigiert wurden. Zunächst hieß es noch, dass durch die Förderung und die Grundstücksverkäufe alleine die Finanzierung gesichert wäre. Später wurde dann der reine städtische Anteil mit 5 Millionen Euro angegeben.

„Das Projekt ist im Plan. Es gibt in der Gesamtschau keine Kostenüberschreitung“, bilanziert auf Anfrage der Redaktion Klaus Beisiegel, Referent im Planungsdezernat, der inzwischen auf über 280 Veranstaltungen für das Ruhrpromenaden-Projekt geworben hat.

Die Baukosten belaufen sich inzwischen auf rund 15 Millionen Euro, allerdings ist die Promenade auch erst bis zur Eisenbahnbrücke ausgebaut. Die Förderung aus Düsseldorf ist in der erhofften Größenordnung bereits komplett geflossen. Bei den Grundstückserlösen sind bei der Ruhrbania GmbH & Co. KG bislang 5 Millionen für die ersten beiden Baufelder (Kondor Wessels und MWB) verbucht worden. Das ehemalige Arbeitsamt, dessen baulicher Zustand laut Beisiegel schlecht sei, ist von der Stadt zwar schon vor einigen Jahren per Grundstückstausch erworben worden, ist aber noch nicht in der Rechnung berücksichtigt worden. Was aus dem Gesundheitshaus und dem AOK-Gebäude langfristig wird, ist endgültig jedoch noch nicht geklärt. Allerdings investiert die AOK jetzt erhebliche Summen in ihr Gebäude.

Nach derzeitigem Stand ist eine Bebauung mit einer Reihe unterschiedlicher Stadthäuser vorgesehen, die kleinteilig vermarktet werden könnten. So wie es ein Konzept von Dortmunder Studenten vorsah. Wann dies geschehen könnte, ist noch offen. Nicht einmal der Bebauungsplan ist bisher in dieser Richtung geändert worden. Und ob diese Bebauung teilweise in der zweiten Reihe fortgesetzt wird, ist auch möglich. Der städtische Anteil liegt derzeit bei 4 Millionen. Eine Million Euro Luft bleibt also noch für den restlichen Ausbau der Ruhrpromenade bis zur Adenauerbrücke. Da die Strecke einfach sei (kein Hafenbecken, keine Stichstraßen, weder Kanal noch Anleger), rechnet die Projektgesellschaft hier auch mit geringen Kosten. Für eine, bis maximal zwei Millionen sei das nach einer ersten Kalkulation zu machen. Und aus Verwaltungssicht müsse hier bald etwas geschehen, ganz unabhängig von der zukünftigen Bebauung.