Mülheim an der Ruhr. . Ausverkauft war die Funkhaus Europa Party im Mülheimer Ringlokschuppen - spontane Besucher mussten draußen bleiben. Bereits auf den Eintrittskarten wurde darauf hingewiesen, dass kein Anspruch auf Einlass besteht. Dem Konzert konnte man aber auch draußen folgen, in der ziemlich kühlen Nacht.

„Wir schreiben heute Geschichte“, verspricht Musikchef Francis Gay am Abend der Funkhaus Europa Party Big Up!. Zum 15. Mal hat der WDR-Sender Musiker aus aller Welt in den Ringlokschuppen geladen, 2500 Besucher sind gekommen. Die Party ist ausverkauft, viele spontane Besucher müssen draußen bleiben.

Das Line-up ist an diesem Abende ein ganz Besonderes. Der international erfolgreiche Reggae- und Pop Musiker Patrice hat Freunde, Newcomer und Drummer-Legende Tony Allen eingeladen, vier Stunden – es wurden letztlich nur drei – mit ihm gemeinsam Musik zu machen. „Das ist eine Weltpremiere“, ist Gay begeistert, „das hat es so noch nie gegeben.“ Drei Tage hätten die Musiker im Schuppen geprobt. Die Energie, das Fluidum und die Inspiration seien enorm gewesen. Der Afrodeutsche Patrice mit Wurzeln in Sierra Leone habe ein starkes Bewusstsein für die Kultur Afrikas, er habe die Urkraft des Afrobeat neu entdeckt. „Wir fühlen uns seit vielen Jahre mit Big Up! in Mülheim wohl“, betont Gay.

Schon am frühen Abend tanzt und hüpft die Menge zur fetzigen Musik

Das scheinen die Besucher auch zu tun. Schon am frühen Abend tanzt und hüpft die Menge zur fetzigen Musik der Bukarester Brass-Band Mahala Rai Banda. Viele machen danach im Tender gleich weiter bei Soviet Suprem, einer französischen Rap-Formation mit Ostblockcharme. Schon vor diesem Konzert drängeln sich die Leute vor der Halle, kommen nur herein, wenn jemand herauskommt, denn es gibt keine Konzert-Alternative.

Vor dem großen Saal, der maximal 1200 Menschen fasst, warten schon lange vor 22 Uhr die Patrice-Fans, die auf keinen Fall draußen bleiben möchten. Denn bereits auf den Eintrittskarten und am Eingang wurde darauf hingewiesen, dass kein Anspruch auf Einlass in den Saal bestehe. Dem Konzert kann man auch draußen, in der ziemlich kühlen Nacht, über Großleinwand folgen, mit oder ohne Kopfhörer, die auch für die Silent Disco auf der Drehscheibe in Mengen ausgegeben werden. Wer jedoch Live-Konzert-Flair im Saal erleben will, muss zu Beginn des großartigen Patrice-Konzerts Geduld mitbringen. Oder zur Show der Chupacabras im Tender feiern.

Gleichwohl: Stimmung super, Musik fantastisch

Das neue Konzept, nicht viele Newcomer-Bands im halbstündigen Wechsel zeitgleich auf allen Bühnen, sondern nur wenige Topacts in voller Konzertlänge auftreten zu lassen, sorgte bei Besuchern für Unmut. Gleichwohl: Stimmung super, Musik fantastisch.