Wie schon bei den bisherigen Bürgerbarometern haben wir uns der professionellen Hilfe des Lehrstuhls Marketing und Handel der Uni Essen-Duisburg bedient. Betreut und koordiniert wurde die Befragung dort von Kommunikationswissenschaftlerin Sabine Lauderbach. Wir haben sie zu den Rahmenbedingungen des Bürgerbarometers befragt.

Ist das Bürgerbarometer wirklich repräsentativ?

Die Stichprobe entspricht in ihrer Struktur hinsichtlich Alter, Geschlecht und Stadtteilzugehörigkeit der der gesamten Mülheimer Bevölkerung. Sie spiegelt also die reale Verteilung wider. Wir haben sie mit den Angaben der Statistiker der Stadtverwaltung abgeglichen. All diese Punkte sprechen für die Aussagekraft des Bürgerbarometers.

Wie viele Personen wurden befragt und nach welchen Kriterien wurden sie ausgewählt?

Der Untersuchungsaufbau des Bürgerbarometers zielt darauf ab, ein möglichst genaues Meinungsbild aller Mülheimer zu zeichnen. Damit das gelingt, sollten mindestens 400 Personen aus Mülheim befragt werden, was eine vergleichsweise umfangreiche Stichprobe darstellt. Die Interviews dauerten zwischen 8 und 20 Minuten. Dabei erfolgte die Auswahl der Befragten soweit wie möglich nach dem Zufallsprinzip. Die Basis bildete zwar sehr wohl das Telefonbuch. Damit aber Unschärfen vermieden werden, erfolgte hier eine zufällige Auswahl der Personen. Um gerade auch berufstätige Personen zu erreichen, wurde extra sowohl in den Abend hinein als auch am Wochenende telefoniert.

Wie kam es zu der mit 403 Befragten krummen Anzahl der Befragten?

Gerade die jüngeren Bevölkerungsschichten waren schwer zu erreichen. Es heißt aber auch, dass nicht alle befragt wurden, die erreicht worden sind - dann nämlich, wenn sie einer der sieben Altersklassen angehörten, von denen schon ausreichend viele Interviews vorlagen. 35 Prozent der Befragten wohnen in Stadtteilen mit niedriger Sozialstruktur, hierzu zählen wir die Innenstadt und Styrum, 31 Prozent leben in Stadtteilen mit mittlerer Sozialstruktur (Dümpten, Heißen und Broich) und 32 Prozent in Stadtteilen mit hoher Sozialstruktur (Menden-Holthausen, Saarn und Speldorf). 2 Prozent machten hierzu keine Angaben. Am Ende kommt es dann leicht vor, dass es nicht bei einem vollen Hunderter auskommt.

Sie sprachen von einer umfangreichen Stichprobe. Um eine Vorstellung davon zu bekommen: Wie viele werden bei größeren Studien befragt?

Bei nationalen Studien, etwa bei solchen der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK), sind es 5000 Haushalte. Und die beziehen sich auf 80 Millionen Einwohner.

Bei den bisherigen Bürgerbarometern wurden 500 Personen befragt. Ändert sich etwas an der Aussagekraft?

Für die Aussagekraft ändert sich nicht wirklich etwas. Es ist wichtig, dass die Stichprobe in ihrer Struktur hinsichtlich der Verteilung der männlichen und weiblichen Befragten, der sieben Altersklassen und Stadtteilen der Gesamtstruktur der Stadt entspricht. Dabei ist die Stichprobengröße weniger gewichtig als die Art der Ziehung, das heißt, wie die Befragten ausgewählt wurden. Wir verwenden eine Auswahl nach dem Zufallsprinzip, denn nur die garantiert eine Repräsentativität der Aussagen. Wir haben die Stichprobe so groß gewählt, dass ein gesicherter Bereich von 95% erreicht wird („Konfidenzintervall“). Das heißt, die Abweichung vom „wahren Wert“ ist geringer als fünf Prozent: Wollte man den wahren Wert ermitteln, müsste man jeden Mülheimer befragen. Bei einer Stichprobengröße von 500 ändert sich die Wahrscheinlichkeit nur in der Nachkomastelle.