Stadtgebiete. .
Die Gegner von Baumfällungen argumentieren mit Sätzen wie „Die Stadt fällt eher einen Baum, als dass sie kostenintensive Pflegearbeiten durchführt.“ oder „Die Stadt ignoriert, wie wichtig Bäume für das Mikroklima sind, obwohl wir in Zeiten der Klimaerwärmung leben.“
Für Dr. Jürgen Zentgraf, Leiter des Umweltamtes, sind diese Sätze wenig nachvollziehbar. Das erste Argument werde schon „durch die Existenz der Baumschutzsatzung ad absurdum geführt“, sagt er. Eine solche sei nämlich keinesfalls Pflicht, und doch habe man sie aufgestellt. „Und damit ist die Stadt natürlich genau so daran gebunden wie jeder andere Grundstückseigentümer auch.“ Fällungen auf privaten Grundstücken allerdings würden nicht öffentlich diskutiert. . .
Auch mit dem zweiten Argument kann Zentgraf wenig anfangen: „Die Bedeutung von Bäumen für die klimatische Situation ist unbestritten – nicht umsonst setzt diese Stadt seit Jahrzehnten auf jedes freie Fleckchen einen Baum. Viele Bäume bedeuten aber auch, dass regelmäßig einige das Ende ihres trostlosen Lebens als Straßenbaum erreicht haben – und zwar deutlich früher als in der freien Natur.“ Es bestehe ein Dissens in der rein lokalen Wahrnehmung mancher Anwohner („wenn die Bäume in einer Straße gefällt werden, sieht es zugegebenermaßen schlimm aus“) und der übergeordneten Sicht der Stadt, die einen hohen Baumbestand pflege und unterhalte. Bäume nur zu erhalten, damit sie einige Jahre später von selbst umfallen, sei auch aus ökologischer Sicht unsinnig.
Für Sylvia Waage, Leiterin des Grünflächenamtes, sind Bäume „ein prägendes Element der Stadtgestaltung“ – „ihre Bedeutung kann nicht hoch genug eingeschätzt werden“. Dennoch gebe es im Einzelfall eben auch Argumente dafür, einen Baum zu entfernen.
Wer mehr über die Arbeit und die Auffassung der Mitarbeiter des Grünflächenamtes wissen möchte, sollte die Bürgerversammlung am Montag, 5. Mai, um 19.30 Uhr, in der VHS besuchen. Titel: „Erhalt von Straßenbäumen im Stadtgebiet“.