Mülheim. Mülheim digital: In der Facebook-Gruppe „Du weißt, dass du aus Mülheim bist...“ werden gerne Bilder von Katzen und anderen Tieren gepostet. Weil die nicht immer dem jeweiligen Benutzer gehören, tauschen sich die Gruppenmitglieder in den Kommentaren über das Urheberrecht aus.
Ex-Verteidigungsminister Guttenberg hat zumindest einen historischen Verdienst: Er liegt nicht so sehr im Politischen und dieser Effekt war von ihm wohl auch nicht beabsichtigt.
Aber seit seinem Rücktritt, weiß jeder was ein Plagiat ist. Und seither herrscht doch eine große Sensibilität, sich bloß nicht mit fremden Federn zu schmücken. Und mittlerweile kommt dieses neue Bewusstsein auch im Sozialen Netzwerk und damit auch in der Mülheimer „Du weißt“-Facebook-Gruppe an (aktuell: 11 368 Mitglieder). Dabei geht es zwar nicht um eine Doktorarbeit wie bei dem fränkischen Adeligen, aber das Urheberrecht kommt eben auch in anderen Fragen zur Geltung.
Bilder verleihen den Beiträgen einen Sinn
Zum Beispiel bei Fotos von süßen Hunden, putzigen Eichhörnchen oder niedlichen Kätzchen. Solche possierlichen Motive werden nämlich gerne genutzt, um die eigenen Posts zu verzieren oder auch, um ihnen eigentlich überhaupt erst einen wirklichen Sinn zu verleihen. Denn immerhin, diese Bilder sind nett anzusehen.
Nun dürften aber in Mülheim nicht mehr kunstfertige Tierfotografen anzutreffen sein als anderswo. Kurz: Es liegt nahe, dass die wenigsten von denen, die diese Bilder ins Netz stellen, tatsächlich auch die ursprünglichen Fotografen sind. Und wenn nicht, haben sie die Erlaubnis , diese Bilder einzustellen?
In der Gruppe herrscht ein hilfsbereiter Tonfall
Es ist auffällig, dass diese Probleme zunehmend in den Kommentaren unter solchen Beiträgen angesprochen werden. Und zwar, das ist ja in der Gruppe nicht unbedingt selbstverständlich, durchaus in einem hilfsbereiten Ton.
So berichtete ein Gruppenmitglied, dass er, nachdem er einmal ein Foto von einer alten Straßenbahn eingestellt habe, Ärger mit dem Fotografen bekommen habe. Seither frage er vorher und stelle auch den Namen dazu.
Kein Bewusstsein dafür, was verboten ist
Man sieht, es besteht noch viel Aufklärungsbedarf zu diesem Thema. Einerseits wird es immer einfacher, auf fremde Fotos zuzugreifen, andererseits besteht kaum ein Bewusstsein darüber, was erlaubt und was verboten ist.
Vielleicht wäre das mal ein Thema für einen Kurs in der Volkshochschule. Nach interessierten Teilnehmern kann man ja im Netz suchen. Und als externer Experte könnte ja Herr Guttenberg, studierter Jurist immerhin, eingeladen werden.