Die Erfolgslinie der SPD für die Kommunalwahl am 25. Mai liegt fest: „Unser Ziel ist es, die stärkste Fraktion im Rat zu stellen“, so sagte es gestern, zur Präsentation des ersten Großplakats gegenüber vom Ruhrkristall, die stellvertretende Parteivorsitzende und Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld. Der Weg dahin soll mit den vier Themen Bildung, Soziales, Sicherheit und Innenstadt gepflastert sein und der ganze Wahlkampf auf einer Annahme gründen: Die SPD steht für die sichtbaren „Erfolge in der Stadt“, so sagte es Wahlkampfleiter Daniel Mühlenfeld. Weitere Erfolge, so die Logik, gibt es also auch nur mit der SPD. Der Slogan lautet mithin: „Mülheim weiter besser machen“.
Der materielle und personelle Einsatz wird bei dieser Wahl beträchtlich sein. Hausbesuche sind für alle Kandidaten obligat, Stadtteilrundgänge werden intensiviert, 2000 Plakate an 1000 Laternen sind in Auftrag gegeben, mit einer Ballung in der letzten Woche vor der Wahl. Zumindest zwei öffentliche Veranstaltungen mit den Ministern Schneider (Arbeit, Soziales) und Kutschaty (Justiz) der rot-grünen Landesregierung sind fest terminiert, Ministerpräsidentin Hannelore Kraft werde „selbstverständlich“, wie es hieß, im Wahlkampf erwartet, offen ist noch, wann und wie oft.
Der Aufwand korrespondiert mit der gewachsenen Zahl der Mitbewerber. Sieben Parteien und fünf Wählergruppen streben in der Rat, darunter zwei Bündnisse, die aus dem Schulstreit in Eppinghofen hervorgegangen sind. Eine Sperrklausel gibt es nicht, 800 bis 1000 Stimmen (von 130000 Wahlberechtigten) könnten bei der erwarteten Beteiligung von 50 Prozent reichen.
Im 59-köpfigen Stadtrat stellt die SPD derzeit 20 Vertreter, die CDU 15. Heißt: 2000 Stimmen könnten über Platz oder Sieg entscheiden. Schwierige Verhältnisse sind ohnehin wahrscheinlich, der Wahlausgang ist ungewisser denn je, zumal die SPD eine kritische Grundhaltung in der Bürgerschaft gar nicht leugnet. Nur anders deutet: „Es wird viel gemeckert, weil den Menschen die Stadt am Herzen liegt“, sagte Fraktionsgeschäftsführer Claus Schindler.
Wie der SPD auch, so suggerieren es die Plakate. Auf denen steht der Zusatz „Unsere Heimat“.