Die Französisch-Deutschen Gesellschaft, deren Geschäftsführerin ich bin, hat es sich zur Aufgabe gemacht, die deutsche Kultur und die französisch-deutschen Beziehungen in der Region zu fördern: Unsere Kontakte mit Mülheim bestehen seit 2002. Wir werden unterstützt durch die Abteilung der internationalen Beziehungen der Stadt Tours. In dieser Konstellation versuchen wir, die Partnerschaft mit Leben zu füllen.
Für uns ist eine Städtepartnerschaft vor allem die Existenz einer besonderen Freundschaft zwischen zwei Städten. Diese Freundschaft lebt durch den Bürgeraustausch – ein Austausch zwischen Privatleuten, Gärtnern, Psychiatern, Mitgliedern des Lions-Clubs, Senioren, schulischen Einrichtungen, Fahrradfahrern und Praktikanten. Unsere Städte und ihre Umgebung sind sehr unterschiedlich: Eine Industrieregion, die sich gewandelt hat, und eine sehr touristische Region mit Schlössern und Gärten auf der anderen Seite. Es ist eine Chance, die Trümpfe der Partnerstadt kennen zu lernen.
Wir versuchen auch den wirtschaftlichen Austausch zu fördern. Wenn unsere Volksvertreter den ersten Impuls für eine Partnerschaft geben müssen, so sind es die Bürger, die diesen weitertragen sollten. Auch in Zeiten des Internets braucht es dafür große Einsatzbereitschaft seitens der Ehrenamtlichen. Um die Bürgerreisen zu erneuern, haben wir Themen vorgeschlagen: Weihnachtsmärkte, Sprachaufenthalte, Gartenreisen. Die Freundschaft, die so zwischen Familien und Gästen entsteht, bietet die beste Unterstützung, den Austausch zukünftig zu sichern. Dank all dieser Austausche kann ich versichern: Ich fühle mich in Mülheim zu Hause. Es passiert mir sogar, dass ich auf der Straße Bekannten begegne. Und ich weiß, dass es Brigitte Mangen in Tours genauso ergeht.
Die Französisch-Deutsche Gesellschaft soll kein bilaterales Instrument im Dienste unserer Regierungen sein. Es soll mit eigenem Ziel fortbestehen. Das ist die Arbeit, die für uns über allem steht: die Bürger für partnerschaftlichen menschlichen, sozialen und kulturellen Austausch zu gewinnen.
Mein Motto afrikanischen Ursprungs ist: „Viele kleine Leute, die in vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern.“