Die Hochschule Ruhr-West knüpft ihr Netz aus Kooperationspartnern dichter. Für ein Projekt arbeiteten nun erstmals das Institut für Maschinenbau auf dem Mülheimer Campus und die Fachschule für Kfz-Technik in Essen zusammen.
Die angehenden Fahrzeug-Techniker Luan Ramcaj (29), Armin Kranitzki (29) und Waldemar Trofimtschuk (25) absolvierten in Mülheim ihre Team-Projektarbeit: Mit dem hier vorhandenen Scanner für dreidimensionale Objekte und einem 3-D-Drucker digitalisierten sie einen sogenannten „Lackierfrosch“ und bereiteten die Daten im Rechner auf. Dieser „Frosch“ wird in Autolackierereien benutzt, um die Wirkung von Farben auf unebenen Flächen zu überprüfen.
Objekte digital vermessen und die Daten so aufbereiten, dass ein 3-D-Drucker sie nachbilden kann, wird ein auch für Autounternehmen wirtschaftlich interessanter Trend, glauben HRW-Professor Joachim Friedhoff und Fachschulleiter Klaus Thol. Statt Ersatzteile zu lagern, könnten sie nach Bedarf ausgedruckt werden. Irgendwann könnten auch Privatkunden statt einem fertigen Teil nur die Datei für einen Ausdruck ihres Ersatzteils ordern. Friedhoff: „3-D-Druck ist ein Hype.“
Die Zusammenarbeit zwischen HRW und Fachschule hat durchaus noch andere Perspektiven: Schulleiter Thol hat bereits einen Lehrauftrag für computergestütztes Design (CAD) in Mülheim, hat in Essen ehemalige Studenten aufgenommen und ebenso bietet sich die HRW an, um nach dem Fachschulabschluss weiter zu studieren. Auf diesem Weg werde auch ein „Studium ohne Abitur“ möglich, betont HRW-Sprecherin Beatrice Liebeheim. Für die Aufnahme an der Fachschule ist eine Kfz-Ausbildung die Voraussetzung, der Abschluss als staatlich geprüfter Techniker nach zwei Jahren berechtigt zum Studium.