Für viele Rentner sieht es finanziell schlecht aus. „Um nicht zu verarmen, jobben immer mehr Rentner in Mülheim“, so Dieter Hillebrand, DGB-Regionsvorsitzender für Mülheim-Essen-Oberhausen.
Die jüngsten Daten des DGB zeigen: 1.641 Ältere über 65 Jahre hatten 2007 in Mülheim einen Minijob. Gegenüber 2003 (1.166) hat sich ihre Zahl damit um 475 Personen (40,7 vH) erhöht. Sie stieg damit deutlich stärker als im Bundesdurchschnitt (29,2 vH). Diese Fakten hat der DGB aus einer Sonderauswertung der amtlichen Statistik der Bundesagentur ermittelt. Viele Rentner seien bei niedriger Rente auf einen Minijob angewiesen, um finanziell über die Runden zu kommen; denn die Renten sind in den letzten Jahren preisbereinigt deutlich gesunken. Lag die durchschnittliche Rentenhöhe in 2003 noch bei 1.193 Euro, so lag sie für 2007 bei 1.143 Euro. Das ist ein minus von 50 Euro (oder 4 vH) pro Monat im Westen. Hinzu kommt die Preissteigerungsrate, welche die Kaufkraft zusätzlich vermindert.Selbst langjährige Beschäftigte, die zuletzt auf Hartz IV angewiesen waren, erhalten im Schnitt eine um 20 – 30 VH niedrigere Rente. In 2007 waren dies (ebenfalls im Westen) rund 810 Euro. Für ein volles Jahr des Hartz IV-Bezugs steigen die monatlichen Rentenanwartschaften nämlich nur noch um 2,19 Euro. Mit der Ausweitung von Niedriglohn und prekärer Beschäftigung wird sich in absehbarer Zukunft der Anteil der Rentner stetig erhöhen, die arbeiten müssen um nicht zu verarmen, so die Einschätzung des DGB-Regionsvorsitzenden Dieter Hillebrand.