Kostet die Einrichtung von Brand­schutzmaßnahmen an Mülheimer Schulen die Stadt, wie berichtet, schon 26 Mio. Euro, so werden zusätzlich in den nächsten beiden Jahren 2,8 Mio. Euro außerplanmäßig für den Trinkwasserschutz ausgegeben werden müssen. Ein Thema, mit dem sich alle drei Bezirksvertretungen am morgigen Freitag in einer Sondersitzung beschäftigen müssen. Denn eine politische Entscheidung ist nötig, damit die Ausschreibungen auch für die Trinkwasserversorgungsanlagen zügig erfolgen und die Arbeiten an den Schulen, wie geplant, in den großen Ferien stattfinden können.

Bei 14 Schulen sind Brandschutzmaßnahmen für den Sommer geplant, sinnvoll wäre die gleichzeitige Änderung der Trinkwasserversorgung in den zum Teil aus den 1960er Jahren stammenden Gebäuden, wie Frank Buchwald, Leiter des Immobilienservice, den Stadtteilpolitikern erläutern wird. Sinnvoll sei es, wenn diese Arbeiten zusammen gemacht würden – sonst würde es eben noch teurer.

Bei der Planung des Brandschutzes wurden auch die Löschwasserleitungen überprüft. Die sind im Querschnitt größer, das Wasser steht darin also auch länger, was die Gefahr von Legionellen und Staphylokokken erhöht. Duschen und Wasserhähne an Waschbecken hängen aber an derselben Rohrleitung, weil in städtischen Gebäuden in der Vergangenheit einheitliche Rohre installiert wurden. Das macht zwar nichts, wenn nur ein Tafelschwamm ausgewaschen werden muss. Aber die Wasserhähne dienen ja auch zur Entnahme von Trinkwasser.

Um die verschärften Regelungen der neuen Trinkwasserverordnung zu erfüllen, mit denen ein Keimwachstum verhindert werden soll, müssen die Wasserrohre in 72 Stunden einmal durchgespült werden – was den Wasserverbrauch erhöht, so Buchwald. „Wir lagen immer unter dem Grenzwert, weil regelmäßig gespült wurde. Wir spülen intensiv, vor allem nach den Ferien, und hatten nie gefährliche Werte. Aber auf Dauer geht das nicht“, verweist er auf den hohen Wasserverbrauch.

In einigen Gebäuden gibt es auch „tote Leitungen“, also quasi Rohr-Sackgassen, in denen das Wasser stehen bleibt. Die müssten unbedingt ausgebaut werden, so Frank Buchwald. Wo die dünneren Trinkwasserleitungen aus baulichen Gründen nicht von Löschwasserleitungen getrennt werden können, muss in Zukunft eine automatische Spüleinrichtung her. „Man muss sehen, was auf Dauer günstiger ist“, so der Leiter des Immobilienservice.

Also noch mal 2,8 Mio € Investition für die Schulen, die aber nicht komplett in den nächsten beiden Jahren aufgebracht werden müssen. In 2013 seien bei Baumaßnahmen 730 000 € eingespart worden, rechnet Buchwald vor. Weitere 470 000 Euro sollen aus den Mitteln für den Brandschutz bereitgestellt werden. Der erste Bauabschnitt für die 14 für dieses Jahr vorgesehene Schulen wird auf 1,2 Mio Euro geschätzt.